Zur Entspannung nach all den im letzten Post gezeigten teilweise altehrwürdigen Gebäuden gönne ich euch dieses Mal etwas Grün! Auf der Karte links habe ich euch wieder rot markiert, in welchem Teil des Geländes um und auf den Narita-Berg wir uns bewegen. Wie ich schon geschrieben habe, befindet sich im östlichen Bereich des Berges der Naritasan-Park, der sich im Wesentlichen aus drei kleinen Seen und den umgebenden Grünflächen zusammensetzt. Allerdings kann man dort auch das Naritasan Museum für Kalligraphie (成田山書道美術館, Naritasan shodô bijutsukan, Naritasan Calligraphy Museum) und ein kleines Teehaus mit dem Namen "Rotkiefer-Klause" (茶室赤松庵, Chashitsu Akamatsu-an) finden.
Im Folgenden beschreibe ich euch den Park noch etwas genauer: Nachdem wir die Treppe vor der Friedenspagode herabgestiegen sind (27. Foto des letzten Blogeintrags), haben wir auch schon das Parkgelände betreten. Wendet man sich zunächst nach rechts, gelangt man zu einem kleinen Wasserfall, der Osutaki (雄滝, osu bedeutet soviel wie "männlich", sein "weibliches" Gegenstück habe ich euch das letzte Mal zusammen mit den bronzenen Bodhisattva-Figuren hinter dem Shinshô-Tempel gezeigt) heißt. Sehen könnt ihr ihn auf dem Foto rechts.
Das Wasser des Osutaki speist alle Seen im Naritasan-Park (der dritte und größte hat jedoch noch einen weiteren Zulauf). Diese reihen sich dementsprechend auch wie Perlen an einer Schnur aneinander. Folgt man also dem Bach (siehe Bild 3), der sich vom Osutaki aus durch das Parkareal schlängelt, gelangt man alsbald zum ersten See, an dessen linker Seite im zeitigen Frühjahr zahlreiche Pflaumenbäume blühen und in dessen Mitte auf einem Stein wieder Schildkröten ruhen (Abbildung 4 und 5). Das Gewässer trägt im Übrigen den Namen "Teich des Manjushri" (文殊の池, monju no ike), wobei mit Manjushri der Bodhisattva der Weisheit gemeint ist.
Als nächstes erreicht man den etwas größeren "Teich der drachenförmigen Bäume" (龍樹の池, ryûju no ike). Ich hoffe, das von mir gewählte Bildbeispiel hierzu (Foto 6) kann euch etwas vermitteln, was man unter dieser Baumform zu verstehen hat... Daneben wartet dieser See aber noch mit ziemlich verfressenen Koi auf, die natürlich von den japanischen Parkbesuchen auch gehegt und gepflegt werden. Jedoch haben die Koi durchaus mit Neidern zu kämpfen: Eine Taube wollte unbedingt mitdinieren... (Bild 7).
Der dritte und letzte der Seen trägt den Namen "Teich der Weisheit des Drachen" (龍智の池, ryûchi no ike) und ist über einen kleinen Wasserfall mit dem "Teich der drachenförmigen Bäume" verbunden (Bild 10). Außerdem verfügt er über einen kleinen Pavillon von dem aus man den Blick über das Gewässer genießen und weitere Koi, Schildkröten und Enten füttern kann (Fotos 8 und 9). Zudem wachsen an einer Stelle zahlreiche blau, weiß oder pink gefärbte Wasserschwertlilien, die ich natürlich auch fotografisch festhalten musste (Bild 11).
Lässt man den Park dann allmählich in Richtung Hauptverehrungshalle des Shinshô-Tempels hinter sich, trifft man auf der Spitze des Berges Narita noch auf eine andere sehr interessante Angelegenheit: Einen Stelen-Wald. Diese Stelen tragen unter anderem Inschriften mit Haiku (俳句, japanisches Kurzgedicht bestehend aus drei Versen mit den Maßen 5-7-5) von Dichtern wie Matsuo Bashô (松尾芭蕉, 1644-1694, zählt zu den bedeutendsten Verfassern von Haiku) und Takahama Kyoshi (高浜虚子, 1874-1959, Dichter und Romancier). Ein Beispiel hierfür könnt ihr auf dem Foto rechts unten betrachten.
Weiterin gab es dort auch ein Denkmal für Koizumi Iwakichi (小泉岩吉, 1867-1934), den Großvater des ehemaligen Premierministers Koizumi Jun'ichirô (小泉純一郎, geb. 1942, japanischer Premier von 2001-2006). Wertschätzung erhält Iwakichi, weil er an der Festigung der Beziehung einer Glaubensgemeinschaft aus Yokosuka (liegt in der Präfektur Kanagawa auf der Westseite der Tokyoter Bucht) zum Shinshô-ji beteiligt gewesen sein soll. In Augenschein nehmen könnt ihr das Denkmal auf dem Bild links unten.
Kurz bevor man schließlich das Ende des Narita-Parks und das Tempelareal des Shinshô erreicht, kann man sich noch unter einer mit Glyzinien bewachsenen Pergola ausruhen (Foto 14) und etwas verschnabulieren. Außerdem habe ich noch eine posierliche Palmenform gefunden, die ich euch nicht vorenthalten möchte (Bild 15).^.~
Somit wäre nun auch meine kleine Naritasan-Trilogie an ihren Schluss gelangt... Hat es euch trotz all der komplizierten Termini im zweiten Teil einigermaßen Spaß gemacht? Das würde mich zumindest freuen.^.^'
Damit wünsche ich euch alles Gute! Bis zum nächsten Mal! Ach, und ein kleines Abschiedsfoto gibt's natürlich auch noch: Ich mit dem Osutaki im Hintergrund. Das ist für alle, die wissen wollen, wie rund ich mittlerweile geworden bin.^.~ Also, man liest sich!
Donnerstag, 27. Mai 2010
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