Samstag, 15. Mai 2010

千葉公園(Der Chiba-Park)

Nach etwas längerer Durststrecke gibt's nun mal wieder einen kleinen Blogeintrag von mir!^.^' In diesem nehme ich euch mit auf einen kleinen Spaziergang durch den Chiba-Park, der sich nicht weit von meiner Universität entfernt befindet und einen der raren grünen Flecken in der Stadt Chiba darstellt. Als solcher ist er natürlich recht kostbar und auch gut besucht.

Zudem kann man zwei im bzw. nahe am Park gelegene Schreine besichtigen. Dabei ist der Gokoku jinja (護国神社, Schrein für die Kriegstoten) der nächstgelegenste, wenn man aus Richtung der Universität kommt. Dieser Schrein dient seinem Namen entsprechend dem Gedenken an die japanischen Kriegsgefallenen des Zweiten Weltkriegs und verfügt als solcher über allerlei Gedenktafeln, Gräber besagter (vornehmlich berühmter) Opfer und ein Gedenkmal in dafür typischem Stil, wie man das auch in Europa kennt. Der Bau selbst wirkte auf mich nicht besonders sympathisch, da er aus Beton gefertigt war und so ein recht kaltes Flair vermittelte. Auch waren dort einige Leute mit dem Fotografieren eines Hochzeitspaars beschäftigt, wobei ich nicht unbedingt stören wollte, da die Beteiligten schon sehr gestresst wirkten, daher habe ich mich dort doch wieder schnell aus dem Staub gemacht. Aber ein Foto (rechts oben) zeige ich euch von dem Schrein trotzdem. Zusehen ist darauf der Eingang zum inneren Schreinbereich. Hinter den großen Steinlaternen sitzen auch wieder die komainu, die man auf dem Bild aber nur erahnen kann.

Durchquert man den Park weiter in Richtung Stadtzentrum passiert man als nächstes den Sportbereich des Parks, indem sich unter anderem eine Turnhalle, ein Freibad und eine Radrennbahn befinden. Dann schließen sich als bald ein Spielplatz für die Kinder und einige große Blumenbeete, auf denen zur Zeit Päonien und Schwertlilien blühen, an. Auch dieses Mal kam ich nicht umhin, von all diesen Blüten einige zu fotografieren. Daher müsst ihr nochmal mit einem Päonienbild Vorlieb nehmen...

Daneben glänzt das Parkgelände aber vor allem mit seinem See, der zum Paddelbootfahren einlädt, und seinem Lotusblumengarten. Allerdings blühen leider noch keine Lotusblumen. Daher müsst ihr euch noch etwas gedulden, bis ich euch von diesen Fotos zeigen kann!^.^ Aber von dem See und dem Garten selbst und seinem großen Pavillon habe ich euch einige Bilder herausgesucht:




Besonders Familien und junge Pärchen besuchen den Chiba-Park in Scharen (darin unterscheiden sich Japaner also schon mal nicht von Deutschen!^.~). So habe ich die Gelegenheit auch genutzt, vor allem den Kindern beim Fangen irgendwelcher Wasserinsekten (sehr beliebt sind zur Zeit Wasserläufer) oder Amphibien (die armen kleinen Frösche!) zuzuschauen. Außerdem hat eine Mutter mit ihrer kleinen Tochter den halben See mit Seifenblasen übersät, weil man hier auch eines meiner noch heute äußerst geliebten Spielsachen kennt (ich hätte gerne mitgemacht!): Pustefix! (Ihr wisst doch, was ich meine, oder)? Naja, auf dem folgenden Bild seht ihr jedenfalls einen Vater mit seinem Sohn bei der Suche nach Wasserläufern (Fangutensilien sind gerade beiseite gelegt).

Unweit vom See liegt dann auch der zweite sehr viel kleinere, bereits angekündigte Schrein. Er heisst Itsukushima jinja (厳島神社) und hat eine etwas rustikalere und leicht verwunschene Ausstrahlung. Die Aufwärterin des Schreins wohnt zudem gleich neben dem Hauptaltar und plaudert fröhlich mit irgendwelchen Leuten vor sich hin. Das ist mir doch um einiges sympathischer als sein steriler Counterpart im nordwestlichen Teil der städtischen Grünanlage (wobei mir schon einleuchtet, dass er auf Grund seiner Funktion als Kriegsopfergedenkstätte auch mit Grund so nüchtern gehalten ist). Vor allem hat mir ja das Wasserbecken des Schreins mit seinem wasserspeienden Drachen gefallen. Daher zeige ich euch dasselbe auch gleich in Gesamt- und Detailansicht.^.^


Übrigens hat es mit dem Namen des Schreins eine (für mich) interessante Bewandtnis. Es gibt nämlich auf der Insel Miyajima (宮島) bei Hiroshima einen sowohl im japanischen Schriftbild als auch in der Aussprache gleichnamigen Schrein, der aber viel größer und viel berühmter ist. Die meisten von euch könnten möglicherweise auch seinen sehr oft fotografierten im Wasser stehenden torii kennen. Jedoch weiß ich bisher nicht, ob es mit dieser Namensverwandtschaft irgendeine besondere Sache auf sich hat. Möglicherweise hängt das auch mit der Verehrung von Benten-sama zusammen. Zumindest ist sie die im Itsukushima-Schrein von Chiba hauptsächlich veehrte Gottheit. Ich bin mir allerdings nicht im Klaren darüber, wie das in Miyajima gehandhabt wird. Für Benten-sama sind Verehrungsorte auf Inseln aber nicht untypisch, daher wäre das zumindest nicht ausgeschlossen. Vielleicht werde ich darüber ja bald schlauer!^.~

Links könnt ihr nun noch einen eher abseits gelegenen kleinen Altar (in der Höhle drin), der zur Verehrung (und Besänftigung) eines dort ansässigen Gottes (bzw. Naturgeistes) dient, betrachten. Ich hoffe ihr versteht durch das Foto etwas mehr, warum ich weiter oben die verwunsche Ausstrahlung erwähnt habe... Damit wäre unser Spaziergang durch den Chiba-Park auch schon an seinem Ende angelangt! Den Abschied versüßen euch heute die bunten Mohnblumen aus einer Parkbepflanzung, bis bald!^.^

4 Kommentare:

  1. Der Park ist wirklich schön, also vor allem der See^^ Der zweite "verwunschene" Schrein hat es mir auch angetan, den muss ich auch unbedingt mal in echt sehen! Überhaupt, wie erkennt man, welcher Gottheit ein Schrein gewidmet ist? Ich habe mich damit noch nicht beschäftigt, würde mich aber doch mal interessieren!

    AntwortenLöschen
  2. An Youseitachi:

    Jupp, der See macht den Park erst zu dem, was er ist. Och, das lässt sich gewiss arrangieren! Der Schrein ist aber wirklich winzigst. Er hat jedoch auch einen sehr schönen Eingangsbereich... Den habe ich im Post nur nicht unterbekommen.

    Meistens steht irgendwo, für welche Gottheit welcher Schrein ist. Man muss also viel Lesen! Benten-Schreine kann man aber z.B. daran erkennen, dass sie meist auf irgendwelchen Inseln oder Inselduplikaten liegen oder irgenwo eine kleine Steinpagode, was ja für Schreine sonst völlig untypisch ist, daneben steht. Inari-Schreine erkennt man meist an ihren torii-Gängen und den oft irgendwo stehenden zahlreichen Fuchsfiguren usw. Viele kleine Schreine sind auch einfach für irgendwelche dort ansässigen Naturgeister/Götter, da hilft dann wirklich nur Lesen oder Fragen. An zentralen Schreinen irgendwelcher Orte, die dann meist auch wie der Ort selbst heißen (also z.B. Matsumoto jinja oder Chiba jinja), werden meist die Schutzgötter des Ortes bzw. der Stadtgott verehrt usw.

    Die Sache ist wirklich komplex. Deshalb lies am besten, was auf den Tafeln steht. Wenn du's nicht lesen kannst, dann fotografiere das Schild und versuche später über bibiko oder das www herauszufinden, womit du's zu tun hast.
    Das dürfte in dieser Angelegenheit das Beste sein, was ich dir raten kann! Also: Viel Erfolg!^.^

    AntwortenLöschen
  3. Alles klar, beim nächsten mal werde ich also nicht so lesefaul sein *lol* Aber wenn keine Tafel dasteht, ist man angeschmiert, ne? Ich habe hier inzwischen so viele Mini-Schreine gefunden, wo keine Tafel steht. Ok, so genau habe ich nicht nachgeschaut, vielleicht habe ich die auch einfach übersehen...

    AntwortenLöschen
  4. An Youseitachi:

    Hm, diese ganzen kleinen Mini-Dinger sind meist wirklich für irgendeinen lokalen dort ansässigen Geist, dessen Namen allerhöchstens uralte Leute oder die für diesen Schrein Zuständigen wissen. Wenn du die nicht fragen kannst (was bestimmt so sein wird) ist es dann tatsächlich nahezu unmöglich herauszufinden, wie dieser Geist heisst und was er so alles treibt... Außerdem können die ziemlich unmögliche Namen haben... Oder sie heißen nach etwas, dass sich am Ort befindet, weil sie darin hausen bzw. sie dieser Gegenstand sind.

    AntwortenLöschen