Freitag, 7. Mai 2010

日本で食べられる物1 (Sachen, die man in Japan essen kann: Teil 1)

Dieses Mal widme ich mich wieder dem Thema Essen. Dabei richte ich die Aufmerksamkeit besonders auf Speisen, die entweder mittags oder abends vertilgt werden. Vorsorglich merke ich aber noch an, dass viele Japaner eigentlich das Abendessen als die Hauptmahlzeit des Tages ansehen, während in Deutschland eher dem Mittagessen diese Bedeutung zukommt. Da ich aber selten mit Japanern gemeinsam zu Abend esse (außer Herr Prof. Seino lädt nach seinem Kurs am Dienstag dazu ein), stellt das für mich selten ein Problem dar.

Nun gut, was isst man denn nun so in Japan zu Mittag/Abend? Zunächst natürlich vor allem Reis oder Nudeln... Von beidem kann man auch allerlei verschiedene Sorten zu unterschiedlichsten Preislagen erwerben, wobei insbesondere Reis verhältnismäßig billig zu haben ist. Üblicherweise kauft man den hier auch gleich säckeweise. Ich war ziemlich froh, im SATY (der Supermarkt meines Vertrauens) einen in meiner Minikemenate verstaubaren kleinen 2-Kilo-Sack gefunden zu haben (sonst sind z.B. Abfüllungen um die 10 oder 15kg üblich).

Zu den oben genannten zwei grundlegenden Lebensmitteln, von denen aber der Reis das eindeutig wichtigere ist, da beispielsweise auch zu Nudelgerichten häufig noch eine zusätzliche Schale Reis gereicht wird, gesellen sich in der japanischen Küche meist zahlreiche Fisch- oder Geflügelgerichte. Auch Schwein ist mittlerweile nicht mehr so selten. Man verzehrt es z.B. in Form von katsu karee (カツカレー, Curry mit Schnitzel, siehe unten links). Das schmeckt auch wirklich recht lecker!^.~

Übrigens zwei besondere japanische Speisen, die ich hier kürzlich gegessen habe, heißen chikkin suteeki sanzokuyaki (チッキンステーキ山賊焼) und Hiroshima-san kakifurai (広島産カキフライ). Bei dem erstgenannten soll es sich um eine Spezialität aus der Küche von Matsumoto (松本市, Matsumoto-shi) in der Shinshû-Region (信州地方, Shinshû chihô) handeln. Diese Gegend befindet sich in etwa auf dem selben Breitengrad wie Tokyo, jedoch auf der Westseite der japanischen Hauptinsel Honshû (本州) und die bekannteste dort liegende Stadt ist für die meisten sicherlich Nagano (長野).

Aber zurück zum Essen! Übersetzt man sanzokuyaki bedeutet das übrigens soviel wie "Räuberbraten"... Im Wesentlichen stellt es jedenfalls ein recht scharf zubereitetes Hähnchenbrustfilet dar. Ich mag das sehr gerne und hab es daher auch schon mehrmals gegessen. Falls ich nach Matsumoto komme, muss ich das da auch unbedingt mal testen! (Also, Youseitachi, such schon mal ein passendes Lokal für mich!)^.~ Sehen könnt ihr das Gericht übrigens auf dem ersten Foto.

Bei dem zweitgenannten Mahl handelt es sich um frittierte Austern nach der Art von Hiroshima. Auch eine sehr empfehlenswerte Angelegenheit, allerdings nicht ganz unfettig! Von außen erinnern sie ja etwas an Kroketten (siehe Bild Nummer 2)... Aber der Inhalt macht eben den Unterschied.^.^

Als kleine Knabberei für zwischendurch ist das sogenannte o-tsumami chikkin (お摘みチッキン) dem japanischen Namen nach gedacht (o-tsumami bedeutet Kleinigkeit zu Essen oder Knabberei). Beispielsweise für Picknicks oder Ausflüge mit den Freunden erfreut sich dieses Hähnchengericht einer gewissen Beliebtheit. Der blaue Schimmer auf dem dritten Bild, welches das o-tsumami chikkin zeigt, kommt übrigens von meinem Computer, hat also nichts mit dem Haltbarkeitszustand desselben zu tun...^.~

Weiterhin kann man in Japan aber auch mancherlei ursprünglich chinesische Speisen finden, so z.B. die den meisten bekannten Frühlingsrollen (春巻, harumaki). Wobei ich in der Lunchbox- und Picknick-Abteilung vom SATY auf eine Schatulle mit Mini-Frühlingsrollen gestoßen bin. Die haben es tatsächlich geschafft, mich mit den von mir an sich nicht so geschätzten Frühlingsrollen auszusöhnen (ich mochte sie als Kind nämlich gar nicht). Anschaun könnt ihr euch die Mini-Exemplare auf der fünften beigefügten Abbildung.

Ein anderes Beipiel für diese Rubrik stellt das für Deutsche vielleicht etwas ungewöhnlich zusammengestellte Gericht namens kanitama amazu ankake (蟹玉甘酢あんかけ) dar. Dabei handelt es sich um in süßsaurem Reisessig gebratene Eier und Krabben. Schmeckt ungemein köstlich! Ich weiß nur nicht, ob das sechste Foto euch davon überzeugen kann...

Außerdem habe ich auch die shûmai (焼売) genannten Teigtaschen auf dem siebten Bild ziemlich gern. Meistens haben sie eine Schweinefleischfüllung, die gezeigten Exemplare sind aber mit Krabbenfleisch gefüllt und garniert.

Eine echte chinesische Spezialität habe ich zum Schluss auch noch auf Lager! Diese habe ich zusammen mit einer deutschen Freundin und einer japanischen Kommilitonin als Snack neben den raamen (ラーメン, eine so, meines Wissens, nur in Japan servierte chinesische Nudelsuppe, siehe links) gegessen und sie wirklich zu probieren, war auf Grund ihres Aussehens alles andere als einfach! Sie heisst piitan (ピータン, siehe letztes Bild) und wird im Deutschen als Tausendjährige Eier bezeichnet. Natürlich sind die Eier (man bevorzugt hierfür Enteneier) nicht wirklich so alt, aber sie werden üblicherweise über mehrere Monate hinweg fermentiert. So kommen sie zu ihrem etwas anderen Äußeren und der Geschmack ändert sich auch. Die, die ich probiert habe, waren leicht seifig und etwas scharf, aber nicht unangenehm.

Ich hoffe, ihr bleibt mir hold und der Blogeintrag konnte euch mit dem einen oder anderen etwas den Mund wässrig machen! Bis zum nächsten Post!^.^'

5 Kommentare:

  1. tach jesacht.
    die hüpfrollen sind die klassisch frittierten oder? mag ganz gerne die frischen und auch die selbstbauvariante. gebratetenes hack am zitronengrasstengel, mit allerlei zeugs rollen, dippen und wie nen lolli essen. hat den vorteil, dass man weiss was drin steckt.
    ansonsten sehen die teigtaschen aus wie momo in nepal, ist wahrscheinlich auch dasselbe?! ist glaub ich auch aus china "geklaut".

    das letzte bild, sind das eier? brrrr...

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  2. ok, hatte es überlesen, streich die letzte frage. jetzt schüttelts mich wirklich.

    und überhaupt ist die wichtigste mahlzeit am tage das frühstück.

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  3. An Punkter:

    Was die wichtigste Mahlzeit ist, sehen ziemlich viele Leute etwas verschieden...

    Für mich ist das Mittag und bei den Portionsumfängen, die ich da im Vergleich zu einem Japaner esse, werde ich schon manchmal etwas beäugt. Umgedreht gucken sie abends auch wieder komisch, weil ich (fast) nix esse. Morgens ist für mich das Essen auch nicht so wichtig.

    Japaner essen mittags auch nicht unbedingt warm und viel schon gleich gar nicht. Das findet abends statt. Oft auch in Verbindung mit dem Alkoholgenuss. Anders als in Deutschland ist hier das Essen in einer "Kneipe" auch tatsächlich geniessbar. In einer deutschen Kneipe isst man ja meist nicht so gerne, auch weil die Auswahl ziemlich beschränkt sein kann. Da geht man doch lieber in ein Restaurant. (Das heisst natürlich nicht, dass es keine guten Ausnahmen gäbe).^.~

    Hüpfrollen? Willst mich wohl auf Englisch-Deutsch-Wortwitze testen oder wie? Frühlingsrollen sind jedenfalls die für Europäer sicherlich bekanntesten Teigtaschen. Die Varianten zum Selberfüllen sind auf alle Fälle von Vorteil, denn die Füllung ist 90% der Miete.^.^'

    Die nepalesischen momo (馍馍) stammen wirklich aus China und heißen dort eher jiaozi (饺子). In Japan sind sie unter dem Namen gyôza (餃子) verbreitet. Die jiaozi/gyôza/momo werden eigentlich seltener angebraten (also nicht frittiert), sondern eher gekocht oder gedämpft.

    Die shûmai werden aber ziemlich gründlich frittiert und haben eher was mit den kantonesischen Dim-Sum (点心) zu tun. Ich hoffe, jetzt habe ich dich nicht gänzlich über Teigtaschen verwirrt...

    Die Eier sehen glücklicherweise schlimmer aus, als sie schmecken! Die sind wirklich lecker. Übrigens stehen Japaner (und ich glaube Chinesen auch hin und wieder) zudem ungemein auf rohe oder noch ziemlich ungekochte Eier. Wie findest du das? Damit schon Erfahrungen gemacht? Ich kenne Leute, die mögen das ja nicht so. Ich persönlich habe damit kein Problem.

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  4. och nee du, rohes ei geht gar nich klar bei mir. auch nich diese noch superglibbrigen angekochten frühstückseier, bäh... ebenso eiweisssssshakes sind nich mein ding. liegt vielleicht aber auch daran, dass ich diesen fitnessgedanken dahinter nicht verstehe. wer weiss...

    ausnahmen mit guten erfahrungen in der kombination kneipe und gutes essen gibts hier übrigens auch. da kommt mir das waldfrieden und die frau krause in den sinn. und der bonus: ist auch noch alles spottbillig. bei gelegenheit lad ich dich mal ein. ;-)
    ach ja, der pub mit den best burger in town kennste ja auch.

    nun denn, ich muss mal schlafen gehen. gute nacht

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  5. An Punkter:

    Hab ja in Klammern angemerkt, dass es in Deutschland auch gute Ausnahmen in puncto Kombination von Kneipe und Restaurant gibt! Hab da nämlich auch spontan ans Waldfrieden und die Burger gedacht!^.~

    Hm, dann bin ich wohl 'ne Ausnahme, was die rohen Eier angeht... Allerdings von den Eiweißshakes ist mir noch keiner untergekommen, darauf versichte ich dann vielleicht auch. In Japan hatten die rohen Eier bisher aber nix mit Fitness zutun. Die sind halt bloß bei den meisten don-Gerichten (eine große Schüssel Reis mit oben aufgelegten Beilagen) dabei. Dort vermischt man die üblicherweise auch mit dem Rest.

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