Donnerstag, 10. Juni 2010

日本で食べられる物2 (Sachen, die man in Japan essen kann: Teil 2)

Nach der Pause, die ich wegen des Abfassens meiner Naritasan-Trilogie brauchte, kommt ihr heute nun endlich wieder in den Genuss eines neuen Posts. Ich hoffe doch, ihr seid ebenfalls erholt? Wie dem auch sei, nach dieser Strapaze bekommt ihr erstmal noch etwas zur Stärkung nachgereicht!^.~

Dabei komme ich zunächst zum Grünzeug, denn kürzlich sind mir im Supermarkt meines Vertrauens die größten Feigen (イチジク, ichijiku), die ich je erspäht habe, untergekommen. Außerdem waren die auch äußerst lecker, vor allem nicht seifig und nicht bitter, wie sie in Deutschland leider manchmal munden. Ich habe euch die Feigen zum Größenvergleich mal mit einem mittelgroßen Maiskorn fotografiert (siehe oben rechts). Wirklich fett die Burschen!^.^


Außerdem stelle ich euch noch ein erzjapanisches (wenn es denn sowas gibt) Obst vor: die Biwa (枇杷) oder japanische Wollmispel (lat. Eriobotrya japonica). Wie ihr auf den beigefügten Bildern (2 und 3) sehen könnt, handelt es sich dabei um ein pflaumenförmiges und etwa ebenso großes Kernobst mit leicht orangener Färbung. Da die Biwa besonders im Süden der Präfektur Chiba ungemein berühmt und ein klassisches Souvenir dieser Gegend ist, musste ich sie natürlich auch unbedingt mal probieren.^.^' Roh schmeckt sie ganz leicht süß und sie ist sehr saftig. Die japanische Wollmispel soll aber gedämpft besonders aromatisch sein und man verwendet sie unter anderem zum Kuchenbacken, für Obstsalate sowie zur Marmeladenherstellung. Zudem kann man die gemahlenen Kerne als Gewürz verwenden.


Damit käme ich zu weiteren warmen Speisen der zunächst eher japanischen Küche. Einer DER Klassiker, wenn es um Festivitäten im Freien und dergleichen geht, und in Bezug auf seine Bedeutung in diesem Bereich vielleicht vergleichbar mit der deutschen Bratwurst, ist ein Gericht namens takoyaki (たこ焼, Foto 4). Dabei handelt es sich um in Teig frittierten Octopus (bitte NICHT Tintenfisch sagen, denn in Japan unterscheidet man sehr gründlich zwischen achtarmigen Octopoden und zehnarmigen Tintenfischen). Eine ähnliche Speise, allerdings besteht die Umhüllung in diesem Fall aus Ei, stellt akashiyaki (明石焼, Bild 5) dar. Mit Akashi ist übrigens eine Stadt in der Präfektur Hyôgo (兵庫県, unweit von Kyoto) gemeint, in welcher diese Variante des ummantelten Octopus seine Heimat hat.


Zwei Gerichte für härter Gesottene habe ich auch im petto!^.^ Beide haben nämlich eins gemeinsam: Sie sind scharf! SEHR scharf! Aber einige von euch wissen ja sicherlich, das mir das gerade recht ist... Nun, das erste von beiden nennt sich aji nanbanzuke (鯵南蛮漬け, Abbildung 6), was soviel wie "in Cayennepfeffer eingelegte Rossmakrelen" bedeutet. Eine ungemein schmackhafte Angelegenheit! Das zweite heisst ebi chirisôsu (海老チリソース, Foto 7), was für frittierte Garnelen in Chilisoße steht. Auch was ganz Feines!

Noch eine andere Besonderheit, die ich hier geschmatzt habe, könnt ihr links in Augenschein nehmen: uzuradamagokushi (うずら卵串), also Spieße mit frittierten Wachteleiern. Die habe ich gekauft, ohne eine Ahnung zu haben, was denn uzura sein soll, mir war nur klar, dass es igendwelche Eier sein müssen. Das war das erste Mal, dass ich leibhaftige Wachteleier vor mir hatte und dann obendrein auch noch verspeist habe. Man kann sie jedenfalls essen, ich rate nur, es mit der Menge nicht zu übertreiben, sonst könnte einem ziemlich schnell schlecht werden (mir ist das allerdings nicht passiert, ich kann's mir nur ausmalen...).

Auch aus der Sparte "chinesische Küche" habe ich wieder etwas herausgekramt. Zum einen zeige ich euch endlich mal eine Aufnahme von einer Durchschnitts-shûmai, dass heisst eine mit Schweinefleisch gefüllte Teigtasche (im ersten Teil meiner Serie zu "Sachen, die man in Japan essen kann" habe ich euch ja eine vorgestellt, die mit Garnelenfleisch gefüllt war). Shûmai dieser Gattung werden auch ganz allgemein als "Fleisch-Shûmai" (肉焼売, nikushûmai, Bild 9) bezeichnet.

Weiterhin in Japan sehr populär sind die gyôza (餃子), welche in Deutschland oft als chinesische Maultaschen bezeichnet werden (im Vergleich zu den schwäbischen). Ihre Füllung besteht hauptsächlich aus Hackfleisch und Gemüse. Man kann sie dämpfen und kochen, seltener werden sie auch gebraten oder frittiert (kommt auf die Region an). Die im Foto 10 sind eigentlich gedämpft, aber da ich sie warm essen wollte (ich habe sie fertig gekauft), musste ich sie, mangels anderer Möglichkeiten in meinem minimalistischen Haushalt, braten.

So, Süßkram kann ich euch natürlich auch bieten. Besondere Würdigung verdient an dieser Stelle zunächst erstmal die Erdnuss! Diese ist nämlich eines DER landwirtschaftlichen Erzeugnisse der Präfektur Chiba überhaupt, weshalb sie von den Präfekturbewohnern auch sehr geschätzt wird. Unter anderem verzehrt man die Erdnuss hier in Form einer piinatsumiso (ピイナツ味噌, siehe rechts) genannten Paste, die zusätzlich aus Honig besteht. Eigentlich soll man sie zum Würzen von Reis verwenden, da aber selbst Rina das merkwürdig findet (sie ist eine waschechte Einwohnerin von Chiba), habe ich sie so gegessen, wie sie war. Schmeckte auf diese Weise auch wirklich lecker.^.^

Eine ziemlich eigenwillige Angelegenheit war eine Süßigkeit mit dem Namen maccha miruku (抹茶ミルク), wobei es sich um ein weiches Bonbon aus Grünem Tee mit Milchzusatz in der Füllung handelt. Davon habe ich zwei Fotos angefertigt. Auf dem ersten (Bild 12) seht ihr die Verpackung, auf dem zweiten (Abbildung 13) die Burschen selbst. Eins der Exemplare habe ich euch auch aufgeschnitten, damit ihr das Innenleben derselben in Augenschein nehmen könnt.



Zum Schluss gibt's noch ein Foto von zwei meiner neuen Lieblingseissorten, über die ich zwar theoretisch auch in Deutschland hätte stolpern können (vorausgesetzt Häagen Dasz haben sie in ihrem Sortiment für den deutschen Markt), aber kennengelernt habe ich sie erst in Chiba. Also, wohl bekomm's! Bis zum nächsten Blogeintrag!^.^

2 Kommentare:

  1. huhu julchen,
    du olle schleckerschnute... kommste vor lauter essen probieren gar nicht mehr zum regelmässigen posten?! oder haste zuviel in der uni zu tun?
    lg punkter

    p.s.: macadamia gibts auch hier, das andere nicht. aber mein absoluter favorit ist vanilla caramel brownie. (wenn andere eisdealer mitspielen dürfen kommt noch das black bomb vom italiener in der grimmaischen dazu, schmeckt wie mousse au chocolate. gierig...)

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  2. An Punkter:

    Naja, ist so von allem etwas... Natürlich verschnabuliere ich das eine oder andere, mittlerweile auch öfters mal mit anderen Austauschstudenten aus'm Wohnheim zusammen. Dann habe ich in der Tat mancherlei in der und für die Uni zu erledigen. Donnerstags kommt mir auch üblicherweise der "Thirsty Thursday" dazwischen und die Temperaturen hier animieren ziemlich zum Faulenzen...

    Gut zu wissen, dass es das Macadamia in Deutschland auch gibt!^.^ Aber das andere, welches du so besonders magst, scheint es wiederum in Japan nicht zu geben. Habe es hier zumindest noch nicht erspäht.

    Black Bomb hört sich auch ganz gut an! Ein Königreich für Mousse au chocolate!^.^

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