Nach ziemlich langer Blog-Abstinenz stelle ich nun heute endlich mal einen neuen Eintrag ein... Tja, ich habe nun tatsächlich schon vier Monate Japan-Aufenhalt hinter mir (ich schreibe diese Zeilen am 03.08.) und habe heute morgen bereits eine gute Freundin von mir verabschiedet. Davor haben wir mit all ihren (und meinen) Bekannten hier in Inage die ganze Nacht Karaoke gesungen. Das war sowohl lustig, als auch ziemlich traurig, da es für mich die Abschiedsfeier von fast allen war, denn wenn die meisten anderen abreisen, werde ich nicht in Inage sein, und ganz besonders schwer fiel auch der Abschied von eben dieser einen Freundin... Aber naja, es gibt ja das Internet und in Deutschland kann ich sie hoffentlich auch mal besuchen (oder sie mich). Also: Kopf hoch!^.^
Dieses Mal möchte ich euch also den Inage-Sengen-Schrein vorstellen, der unweit von meinem Wohnheim mitten im Inage-Park (稲毛公園, Inage kôen) liegt. Lange Zeit war mir seine Existenz ja gänzlich unbekannt, jedoch habe ich in den letzten Monaten gelernt, die Plakate für irgendwelche Sehenswürdigkeiten und Veranstaltungen im Bahnhof immer fleißig zu studieren, wodurch ich im Juni schließlich auf ihn aufmerksam wurde und dann auch gleich postwendend zu ihm geradelt bin.
Dabei konnte ich in Erfahrung bringen, dass der Schrein wohl im Jahre 1180 gegründet worden ist und zu einer Reihe von shintôistischen Sakralbauten gehört, die alle dazu dienen, den Fuji-san (富士山) als Gottheit zu verehren. Nach einem Brand im Jahre 1964 wurde der noch heute auffindbare Gebäudekomplex errichtet. Als Hauptgott des Schreins gilt die Göttin Konohananosakuyahime-no-mikoto (木花咲耶姫命), die besonders für eine gute Geburt und die erfolgreiche Kindererziehung zuständig ist. Daneben betet man hier aber noch zahlreiche andere (teilweise wesentlich bekanntere) Götter an, so z.B. Benten oder Inari (EIN Ernte- und DER Fuchsgott, habe ich euch schon im Post über den Chiba-Schrein vorgestellt) und natürlich den Fuji-san.
Damit käme ich auch schon zu meiner kleinen Führung: Betreten habe ich das Schreingelände durch einen Seiteneingang (Bild 1), der auf mich schon recht einladend wirkte. Dahinter traf ich auch gleich auf einige Nebenaltäre, wobei mir besonders der von Benten gefiel (Fotos 2 und 3). Zudem standen dort auch einige Steine mit verschiedensten Inschriften und einer davon hat die Funktion zum Beten für die Seelen der Verstorbenen anzuregen (Abbildung 4).
Danach hatte ich dann erstmal die Qual der Wahl, welchen Aufstieg ich zum Hauptaltar wähle. Die Treppe wirkte zwar durchaus nicht abschreckend (Foto 5), aber ich habe es doch vorgezogen, einfach den Hügel so hoch zu laufen, da ich auch noch den Haupteingang und die dortigen Bauten in Augenschein nehmen wollte.
Letztlich bin ich aber beim Hauptaltar (Bild 7) angelangt, wobei mein Blick dort zunächst vor allem von der nahezu menschengroßen Hello Kitty!-Figur (Foto 6) gefesselt wurde, da ich zwar wusste, dass die weiße Plüschkatze von Japanern, besonders jungen Japanerinnen, sehr geliebt wird, aber mir war nicht klar, dass sie ihren Weg selbst in Schreine gefunden hat. Wenn man aber bedenkt, wofür die Hauptgöttin des Inage-Sengen zuständig ist, macht das sicherlich Sinn.
Allerdings konnte man auch allerlei augenschleinlich eher zum Ort Passendes finden, so z.B. die üblichen Votivtafeln (Bild 9) und eine Bühne für Kagura-Aufführungen (神楽, Foto 8). Beim Kagura handelt es sich um einen shintôistischen Ritualtanz, der üblicherweise von den Miko (巫女), also den Schreinjungfrauen, ausgeführt wird. Da ich auch gleich eine Informationstafel gefunden hatte, auf der stand, wann denn Aufführungen des selben stattfinden, war ich natürlich am 15. Juli auch prompt zu einer solchen.^.^'
Nach meinem Besuch beim Inage-Sengen-Schrein bin ich dann noch etwas durch den Inage-Park gestrolcht, der aber im Wesentlichen nichts anderes als eine Grünfläche mit zahlreichen Schwarzkiefern darauf ist, und der vor allem dazu genutzt wird, mal eben seinen Hund Gassi zu führen. Allerdings habe ich auch eine Ecke gefunden in der wieder die für Japan ungemein typischen und wirklich allgegenwärtigen Hortensien zu erspähen waren (Bilder 10 und 11) und einen weiteren, etwas abgelegeneren Nebenaltar (Foto 12) des Inage-Sengen konnte ich auch entdecken. Der hatte dann auch gleich die prächtigsten Hortensien des ganzen Parks...
Daher werden diese auch mein diesmaliges Abschiedsfoto zieren (sorry, das ich schon wieder diese Blumen ausgewählt habe, aber ich mag die wirklich). Man liest sich also! Ihr dürft euch außerdem auch schon auf einen kleinen Bericht über meinen ersten Ausflug nach Yokohama freuen. Bis bald!^.^
Dienstag, 29. Juni 2010
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen