Donnerstag, 22. April 2010

日永寺 (Der Nichiei-Tempel)

Da ich heute endlich mal wieder Zeit zum Bloggen übrig habe, stelle ich euch den dritten und damit letzten Tempel, der im Bezirk Inage zu finden ist, vor (die anderen beiden sind der Dainichi- und der Raigô-Tempel, die ich euch ja schon etwas näher gebracht habe).

Der Nichiei (ein Tempelname, der übrigens wieder auf den Sonnenbuddha Vairocana anspielt) liegt quasi um die Ecke von meinem Wohnheim. Außerdem hat er von allen drei Tempelbauten in Inage den größten Flächenumfang und auch allerlei Sehenswertes zu bieten. Zunächst natürlich den für Japaner wichtigen Friedhof, den ihr auf dem ersten Foto auch teilweise sehen könnt, da ich mich bei meinem Besuch letzten Samstag (17.04.) sozusagen über den Hintereingang herangeschlichen habe. Weiterhin sichtbar ist in diesem Bild, dass die Hauptverehrungshalle des Nichiei gerade renoviert wird. Das Gebäude selbst ist außen schon fast fertig, aber innen und auf dem Dach muss noch allerlei getan werden.

Zu den geschichtlichen Eckdaten des Tempels wäre anzumerken, dass er laut Überlieferung schon in der Kamakura-Zeit (鎌倉時代, 1185-1333) gegründet worden sein soll. Allerdings ist der Nichiei während des Zweiten Weltkriegs zerstört und 1957 wieder errichtet worden. Er gehört wie viele andere Tempel, deren Namen auf Vairocana anspielen (dies gilt auch für den bereits vorgestellten Dainichi-Tempel) zum Shingon-shû (真言宗, Schule des wahren Wortes) genannten Zweig des Buddhismus. Dies ist bei solchen Tempelbauten auch oft an dem Standbild von Kûkai (空海) bzw. Kôbô Daishi (弘法大師, 774-835), dem Begründer des Shingon-Buddhismus' in Japan, festzustellen. Charakteristisch für die Kûkai-Statue sind der Wanderstab in der rechten Hand, die Bettelschale in der linken, Mönchsgewand und Strohhut auf dem Kopf. Das seht ihr so auch auf dem zweiten Foto.

Daneben hat der Nichiei-Tempel aber auch anderes zu bieten. Besonders sein Eingangstor, der Glockenturm, eine kleine steinerne Pagode, verschiedene Standbilder Kannons (観音, Avalokiteshvara, der Bodhisattva der Barmherzigkeit) und Jizôs sowie zahlreiche größere und kleinere Laternen machen ihn sehr fotografierenswert.^.^ Ich konzentriere mich in diesem Post aber besonders auf eine Jizô-Figur, die es mir auf Grund ihrer für mich bisher ungewohnten Ausführung angetan hat. Denn ich habe vorher keine Jizo-Darstellung gesehen, die so sehr von kleinen Kinder-Figuren umgeben war, wie diese. Daher präsentiere ich auch eine Bildfolge mit Gesamtansicht und zwei Detailaufnahmen.

Damit wäre ich auch schon am Ende meines heutigen Blog-Eintrages angelangt.^.^'' Aber vorher vermache ich euch noch ein letztes kleines Japan-Sehnsuchtsbild von der Hauptverehrungshalle und einem blühenden Baum. (Ich bin mir nicht sicher, ob das ein Kirschbaum ist oder nicht, da er eine sehr intensive Rotfärbung hat, die für Zierkirschen nicht unbedingt üblich ist. Es gibt aber ziemlich viele verschiedene Blütenfarben, daher schließe ich auch nicht aus, dass es sich um eine Kirsche handelt). Also, liebe Grüße aus Chiba und bis zum nächsten Post!

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