Dienstag, 27. Juli 2010

横浜花火大会 (Das Feuerwerk von Yokohama)

Wie angekündigt, nehme ich euch dieses Mal mit auf meinen zweiten Ausflug nach Yokohama, der ganz im Zeichen einer allersommerlich stattfindenden Feuerwerksveranstaltung stand. Um auf das Feuerwerk auch eine gute Sicht zu haben, sind wir schon verhältnismäßig früh nach Yokohama gefahren. So konnten wir uns die beste Aussicht gleich an der vordersten Front im Hafen von Yokohama vor dem Red Brick Warehouse (赤レンガ倉庫, Aka renga sôko, Bild 1), zwei alte Lagerhallen, die renoviert worden und heute ein Shoppingcenter beherbergen, sichern.

Das stellte sich sehr bald als klug heraus, denn es kamen wirklich ziemlich viele Leute von überall her, um ebenfalls das Schauspiel aus Feuer, Wasser und Musik zu genießen. Allerdings war das Reservieren der Plätze auf Grund starker Sonneneinstrahlung nicht unbedingt eine angenehme Angelegenheit, da half auch ein Schirm nur wenig...

Spaß hatten wir aber trotzdem. Mit von der Party waren u.a. (siehe Foto 2 von links nach rechts): Tiara (Indonesien), Romi (Indonesien), Marianne (Brasilien), Esra (Türkei), Taki (Tunesien), Aya (Indonesien) und Masa (Japan). Einige aus der Truppe kennt ihr also schon von meinem letzten Yokohama-Trip.^.~

Da zu der Gelegenheit einige Leute, sowohl in meiner Gruppe als auch andere um uns herum, Yukata (浴衣), also aus Baumwolle gefertigte Sommerkimono, trugen, hatte ich zudem die Möglichkeit mancherlei Schnappschüsse von sozusagen stilecht Gekleideten zu machen. Am besten gefiel mir aber speziell Marianne (Foto 3).

Außerdem lud auch die Umgebung zu weiteren Aufnahmen und zum Genießen ein, denn trotz vieler Menschen, die ihr hier und da auf meinem Bildmaterial erahnen könnt, war es alles in allem recht entspannt, da jeder wusste, wo er hingehört, und Japaner in solchen Situationen doch eher die Ruhe weg haben (es gibt natürlich auch Ausnahmen).

Besonders schön anzusehen war vor allem die Skyline von Yokohama mit der Sonne im Rücken und den an dem Tag doch etwas spektakulärer ausgefallenen Wolkenformationen (Bild 4). Weiterhin tummelten sich im Hafenbecken vor uns verschiedenste Wasserfahrzeuge, entweder weil sie einfach vor Anker lagen (Foto 5) oder um vom Wasser aus das Feuerwerk sehen zu können (Abbildung 6), und der Mond ließ sich das Ganze auch nicht entgehen (Foto 7).^.^



Aber nach langem Warten begann es dann endlich: das Feuerwerk. Die nachfolgenden Bildbeispiele (8 bis 10) können euch hoffentlich etwas von der Schönheit des Spektakels vermitteln, obgleich die Musik dazu fehlt. Außerdem habe ich auf dem Rückweg zum Bahnhof noch ein besonderes "Feuerwerk" vor die Linse bekommen, nämlich das Riesenrad von Yokohama mit Achterbahn davor (Bild 11). Besonders das Riesenrad ist schon fast das Wahrzeichen von Yokohama u.a. auch deshalb, weil es weithin gesehen werden kann.



Das wäre es denn auch schon wieder. Zum Abschluss habe ich noch ein Foto von einem Feuerwerk in Katzengesichtform. Damit soll mir Carlo, der alte Haudegen, gegrüßt sein!^.~ Man liest sich also und dann geht's endlich auf nach Mobara!^.^'


夕方の稲毛 (Inage am Abend)

Für den heutigen Post habe ich einige Bilder vom abendlichen Inage vorbereitet, da ich euch ja noch nicht so sonderlich viel von meiner näheren Umgebung (mein Zimmer, das Wohnheim und die Uni ausgenommen) gezeigt habe und es hier oft sehr schöne Sonnenuntergänge mit prächtigen Farben und erstaunlichen Wolkenformen gibt. Diese will ich euch nicht vorenthalten!^.^

Den Anfang macht der Bahnhof von Inage, wobei ihr auf dem Foto rechts oben eigentlich weniger das Bahnhofsgebäude (ganz links, da wo die ganzen Bushaltestellen davor stehen) selbst seht, sondern eher das markante Hochhaus daneben. Das kann man auch von meinem Wohnheim aus erblicken, weshalb es zur Orientierung ziemlich nützlich ist, da Inage nicht sonderlich viele Wolkenkratzer aufzuweisen hat.

Als nächstes zeige ich euch einige Bilder (2 bis 5) vom Himmel zum Ende der Regenzeit, da damals das Farb- und Formenspiel wirklich besonders schön war. Um davon etwas festhalten zu können, musste ich mich leider sehr beeilen, darum ist sonst leider fast nur das Wohnheim sichtbar. Aber auf dem dritten Foto habt ihr auch die Möglichkeit, einen kleinen Eindruck von dem darum befindlichen Wohngebiet zu gewinnen.


Außerdem zeige ich euch noch einige Läden, die mir etwas ans Herz gewachsen sind. Da wäre allen voran der Supermarkt meines Vertrauens zu nennen: SATY (hab ihn ja schon einige Male erwähnt). Den könnt ihr auf dem sechsten Foto in nahezu seiner ganzen Größe in Augenschein nehmen, wobei besonders das Parkhaus ziemlich viel Platz einnimmt. Der SATY selbst befindet sich eigentlich nur im untersten Geschoss und oben drüber kann man noch allerlei andere Läden, wie z.B. einen Hundert-Yen-Laden, Bekleidungsgeschäfte, einen Schreibwarenladen, kurz nahezu alles, was man so braucht, finden.

Des Weiteren muss ich euch auch noch den billigsten Laden in Sachen Fahrzeugreparatur, allerdings schwerpunktmäßig für Fahrräder, vorstellen (Bild 7). Der Ladenbesitzer und seine Frau können nämlich beide ziemlich viel für verhältnismäßig wenig Geld in Blitzesschnelle reparieren und goldig sind die auch noch (aufs Bild haben sie sich dennoch nicht getraut). Auf der anderen Seite des Fußweges (das rote Ding unten mit dem schmutzig gelben Streifen) stehen übrigens noch mehr Vehikel, die passten nur leider auf Grund der Enge nicht ins Foto...

Ebenfalls empfehlenswert ist die Sushibar auf der gegenüberliegenden Straßenseite (Bild 8). Hier kann man zu Sushi und Sashimi ziemlich süffigen Sake trinken. Dafür braucht man allerdings den ein oder anderen Yen in der Tasche (bzw. man sollte jemanden kennen, der das hat^.~) und man muss auch etwas aufpassen, nicht aus Versehen in die Hostessenbar nebenan zu geraten...


Damit hätten wir auch schon wieder das Ende meines Blogeintrages erreicht. Zum Abschluss noch einen Blick auf die Hauptstraße von Inage. Da am rechten Rand des Fotos ein blühender Kirschbaum zu sehen ist, könnt ihr ja sicherlich erraten, wann ich die Aufnahme gemacht habe. Also: Man liest sich! Und das nächste Mal nehme ich euch wieder mit nach Yokohama zu einem Feuerwerk!^.^

佐原の大祭り (Das Sommerfest von Sawara)

Dieses Mal nehme ich euch mit in den etwas abgelegenen Ort Sawara, der im Norden der Präfektur Chiba unweit von Narita liegt. Dort fand nämlich am 16. bis zum 18. Juli ein Sommerfest (Abbildung 1) statt, dass ich zusammen mit Kathleen besucht habe.

Das besondere an Sawara selbst ist, dass es schon seit alters her durch seine Wasserwege eine gute Verbindung nach Tokyo (bzw. Edo) hat und so besonders in der Tokugawa-Zeit (1603 bis 1868) vom Handel mit und in dieser Stadt profitieren konnte. Dadurch sammelte sich in Sawara etwas Reichtum an, der in zum Teil heute noch erhaltene sehr schöne Häuser investiert wurde, die zudem sehr malerisch an den Ufern der Gewässer liegen, die den Ort erst haben so erblühen lassen (Foto 2). Daher trägt Sawara im Volksmund übrigens auch den Namen "Klein-Edo" (小江戸, Ko-Edo).

Was das Sommerfest von Sawara anbelangt, ist dieses auch recht spektakulär, da insgesamt zehn verschiedene ziemlich große Festwagen, die sogenannten dashi (山車, all die restlichen Bilder), über mehrere Stunden hinweg von Menschen durch so ziemlich den ganzen Ort gezogen werden. Diese Festwagen repräsentieren jeweils ein Viertel von Sawara und sind mit diversen Figuren, die Götter, historische Personen oder Glückssymbole darstellen, dekoriert. Da manche der Wagen auch schon ein recht hohes Alter haben, gelten sie zudem auch als sehr wertvoll.

Weiterhin finden auf den dashi auch allerlei Musiker platz, die durch ihre Musik zum einen unterhalten, zum anderen die den Wagen Ziehenden oder Schiebenden bei ihrer körperlichen Anstrengung unterstützen sollen. Die benutzten Instrumente sind vor allem Flöten und Perkussionsinstrumente. Außerdem feuern sich die Leute, welche den Festwagen ziehen oder schieben auch gegenseitig mittels rythmischer Rufe an.




Weiterhin führt man mit dem dashi noch einen besonderen Tanz in Form des japanischen Schriftzeichens no (の) aus. Da diese Bewegung sehr schwierig ist und meist mit einigem Tempo erfolgen sollte, gibt es übrigens auch Wettbewerbe, welche Gruppe am meisten Umdrehungen schafft. Das ist irgendwie eine recht posierliche Angelegenheit...

Damit ihr das Beschriebene auch mal im Zusammenhang sehen könnt, habe ich euch zusätzlich zu den Fotos noch ein Video herausgesucht. Hier ist es:



Ich hoffe, das Material kann die Atmosphäre in Sawara einigermaßen rüberbringen. Auf Grund unserer späten Ankunft in dem Städtchen konnte ich leider nicht viele Bilder von ihm selbst machen, aber ich will möglicherweise eh im Herbst nochmal dahin fahren, dann bin ich etwas eher vor Sonnenuntergang dort und kann euch vielleicht noch einige Sachen nachliefern, denn Sawara ist wirklich sehenswert, wenn man erstmal vom Bahnhof weg ist (dort stehen nämlich ziemlich hässliche Baracken herum).

Man kann beispielsweise auch Bootsfahrten machen und ich glaube, vom Wasser aus sehen die Häuser mit den zahlreichen Restaurants und japanischen Kunstgewerbeartikeln noch um einges schöner aus...

Wie dem auch sei, wir hätten wieder mal das Ende eines Blogeintrages erreicht. Zum Abschied habe ich euch heute zwei Bilder ausgesucht. Eine Nahaufnahme von einigen Musikern und einen Festwagen in passendem Ambiente. Man liest sich!^.^

蓮華の花 (Lotusblüten)

Heute kann ich euch endlich Fotos von den Lotusblumen aus dem Chiba-Park zeigen. Lange hat's gedauert, aber nun blühen sie in voller Pracht, was auch wirklich ungemein beeindruckt, besonders dann, wenn man sie noch nie leibhaftig vor Augen hatte. Aus diesem Grund widme ich den Schönheiten auch gleich einen ganzen Blogeintrag und nebenbei nutze ich den Platz noch, um euch etwas näher zu bringen, warum der Lotus in vielen Ländern Südostasiens und somit auch in Japan so geschätzt wird.

Der Hauptgrund für die Wertschätzung des echten Lotus ist sicherlich in seinen schmutzabweisenden Eigenschaften zu suchen. Durch diese gilt er nämlich schon seit alters her als Reinheitssymbol schlechthin. Das ließ ihn wiederum speziell für die Beanspruchung in religiösen Kontexten als geeignet erscheinen.

Hierbei ist für Japan sicherlich seine Bedeutung im Buddhismus besonders wichtig. So gilt der Lotus hier z.B. als Symbol für die Wirkung der Lehre Buddhas, da diese den, der sie ausübt, aus den schlammigen Gewässern (in denen der Lotus wurzelt) zu Reinheit und Selbstlosigkeit (die Blüte, die sich über das Wasser erhebt) führt. Durch seine verschiedenen Wachstumsstadien wird er im Buddhismus auch gerne als Sinnbild für den Lauf der Zeit verwendet und er zählt zu den acht buddhistischen Glückssymbolen, die man auch als die Acht Kostbarkeiten (Sanskrit: ashtamangala) bezeichnet.




Daneben kommen aber auch noch andere Interpretationsweisen, die meist Einflüsse aus China zeigen, zum Zuge. So gilt der Lotus beispielsweise auch als Sinnbild für die Liebe und eine glückliche Ehe, was damit zusammenhängt, dass die sino-japanischen Lesungen der Zeichen für "Lotus" (蓮, ren) und "Liebe" (恋, ren) identisch sind.

Weiterhin spielt für den Symbolgehalt des Lotus auch seine Farbe eine große Rolle, so steht weißer z.B. für Reinheit, rosaner meist für Buddha, roter für Mitgefühl, Leidenschaft sowie für die weiblichen Geschlechtsteile und blauer bringt die Überlegenheit der Ewigkeit gegenüber dem Moment zum Ausdruck.

Außerdem ist die Lotusblume ein bedeutendes Jahreszeitensymbol, das in vielen Gemälden und Gedichten wesentlich zur Bestimmung eines zeitlichen Kontextes beiträgt. Dabei weist sie im allgemeinen auf den Sommer und im genaueren auf den siebten Monat hin.



Des Weiteren kann man den Lotus, genauer seine Wurzeln und Samen, auch essen. Das brachte ihm zum einen als Nahrungs- und zum anderen auch als Heilmittel einige Bedeutung ein. Seine Kerne gelten beispielsweise als ein Mittel, dass zur Entspannung und Linderung von Stress beitragen soll. Seine Wurzeln werden in Japan besonders gerne gekocht und Eintopfgerichten zugesetzt. Das schmeckt auch wirklich ziemlich lecker!

Das wäre mein kleiner Beitrag zu den Lotusblumen auch schon wieder. Ich hoffe, ihr genießt die Bilder etwas! Zum Schluss eine meiner Lieblingsaufnahmen. Man liest sich!^.^

Mittwoch, 7. Juli 2010

七夕(Das Sternenfest)

Am siebten Abend des siebten Monats wird gemäß dem alten Lunisolarkalender in Japan Tanabata bzw. das Sternenfest gefeiert. Dieses Fest und einige der Bräuche, die mit ihm in Verbindung stehen, stelle ich euch, wie bereits angekündigt, in diesem Post etwas genauer vor.

Das Sternenfest stammt, wie so Manches in Japan, aus China. Man feiert es, da sich der Sage entsprechend nur an diesem Tag ein Liebespaar bestehend aus Orihime (織姫, symolisiert den Stern Wega aus dem Sternbild Leier) und Hikoboshi (彦星, versinnbildlicht den Stern Altair aus dem Sternbild Adler, siehe für beide das Bild oben rechts) treffen darf.

Dem liegt Folgendes zugrunde: Orihime webt jeden Tag fleißig für ihren Vater, den Himmelskönig (天帝, Tentei), am Rande des Himmlischen Flußes (das ist die wörtliche Übersetzung für den japanischen Begriff 天の川, Amanogawa, der die Milchstraße bezeichnet) die prächtigsten Kleider. Da sie immerzu webt, fehlt ihr die Zeit, um jemanden zu treffen, in den sie sich verlieben kann. Dadurch ist Orihime sehr traurig und ihr Vater, der sich natürlich um sie sorgt, arrangiert für sie aus diesem Grund ein Treffen mit Hikoboshi, der täglich auf der anderen Seite des Himmlischen Flußes Kühe hütet. Als die zwei sich begegnen, verlieben sie sich sofort in einander und heiraten kurz darauf. Aber nach ihrer Heirat werden die Liebenden, bedingt durch ihre starke Zuneigung für einander, nachlässig. Orihime webt nicht mehr und Hikoboshi gibt kaum noch auf seine Kühe Acht. Darüber ist der Himmelskönig ungemein erbost und trennt daher das Liebespaar wieder von einander. Da Orihime aber aus Schmerz darüber ebenfalls nicht arbeiten kann und ihr Vater letztlich doch etwas Mitleid mit ihr zeigt, gewährt er den beiden, sich jedes Jahr am siebten Tag des siebten Monats zu treffen.

Jedoch soll das erste Wiedersehen von Orihime und Hikoboshi nicht gänzlich ohne Probleme verlaufen sein, denn es gab zur Überraschung beider keine Brücke über den Himmlischen Fluß. Erneut musste Orihime heftig weinen, was schließlich einen großen Schwarm Elstern anlockte, der für die Weberin eine Brücke über den Fluß bildete und sie zu Hikoboshi geleitete. Auf diese Weise helfen die Elstern den Liebenden nun jedes Jahr, außer bei Regen, da dieser den Vögeln Schwierigkeiten bereiten soll. Darum betet man für diesen Tag auch um gutes Wetter.


Soweit zu den eher mythischen Hintergründen des Festes, kommen wir zu den Bräuchen: Der wichtigste Tanabata-Brauch ist sicherlich das Aufstellen von Bambusgras (笹竹, sasadake) und das Anbringen von kleinen Papierstreifen (短冊, tanzaku), die mit Gedichten oder Wünschen beschrieben werden, an dieses. Sehen könnt ihr einen auf solche Weise zurecht gemachten Bambusgrasbusch auf dem zweiten Foto. Der gezeigte stand übrigens bei uns im Internationalen Zentrum herum. Ich hab natürlich auch einen frommen Wunschzettel daran gehangen (ihr könnt ja mal raten, was für ein Wunsch das wohl war).^.~

Daneben gibt es aber noch allerlei andere Gebräuche, beispielsweise werden für das Sternenfest besondere Mochi gefertigt, wobei immer zwei zusammen gehören, da einer für Orihime und der andere für Hikoboshi steht. Beispiele könnt ihr auf den Bildern 3 und 4 in Augenschein nehmen. Bei diesen ist die Weberin ürigens an dem roten Kragen ihres Kimono (also der rechte Reiskuchen) und der Kuhhirte an dem grünen Kimonokragen (dementsprechend der linke Mochi) zu erkennen. Die anderen beiden Reiskuchen haben keine bestimmte Bedeutung.

Außerdem finden zu Tanabata auch häufig Umzüge mit Musik und Tanz statt, dies dann aber meist eher am Wochenende nach dem 7. Juli oder 7. August (je nach Region variiert das Datum des Festes etwas, da der lunisolarkalendarische siebte Monat nicht deckungsgleich mit dem Juli des gregorianischen Kalenders ist). Dabei werden die Straßenzüge, in denen getanzt und gesungen wird, meist sehr großzügig dekoriert, da man mittels der Dekoration auch um bestimmte Verdienste und Glück bittet.

Sehr häufig kann man z.B. die Faltkraniche (折り鶴, orizuru), die ich einigen von euch ja schon gezeigt oder geschenkt habe, finden. Üblicherweise werden sie in einer ziemlich großen Zahl zusammengebunden und aufgehangen (siehe Foto 5). Sie sollen für Gesundheit, ein langes Leben und das Wohlergehen aller Familienmitglieder sorgen.

Üblich sind auch kleine aus Papier gefaltete Kimono oder Kamigoromo (紙衣, Bild 6), welche eine gute Ernte und Schutz vor Unfällen und Krankheiten gewähren sollen.
Daneben kann man aber noch viele andere Sachen, die beispielsweise ein gutes Geschäft oder gute Ernte- und Fischereierträge bringen sollen, antreffen. Ich habe euch jetzt nur eine Auslese vorgestellt.

Sehr beliebt scheinen außerdem auch Papierfiguren von dem glücklich vereinten Liebespaar, um welches sich das Sternenfest dreht, zu sein. Dabei kommen ganz verschiedene Techniken zur Anwendung. Entweder werden sie gefaltet oder auch ganz einfach geschnitten. Manchmal werden sie auch aus Papiermaché oder anderem Material gefertigt. Auf den Fotos 7 und 8 könnt ihr zumindest zwei Beispiele, die mir besonders gut gefielen, sehen.

Weiterhin hat das Tanabata-Fest seine Spuren natürlich auch in der Kunst hinterlassen. Als ein bekannteres Exampel hierfür habe ich euch einen Farbholzschnittdruck von Andô Hiroshige (安藤広重, 1797-1858) herausgesucht. Auf dem Druck seht ihr zahlreiche dekorierte Bambusgrasbüsche, die in Edo (also Tokyo vor 1868) aufgestellt sind. Im Hintergrund zeichnet sich vor dem Sonnenuntergang deutlich der Fuji-san (富士山) ab.

Somit hätten wir das Ende meines heutigen Blogeintrages erreicht. Da in der Stadt Chiba selbst das Sternenfest nicht so üppig begangen wird, werde ich euch demnächst mal in das etwas abgelegene Mobara mitnehmen, dort findet nämlich jährlich eine recht bunte Tanabata-Feier statt. Auf diese wurde ich übrigens durch den Aushang, den ihr als mein letztes Bild in diesem Post ansehen könnt, aufmerksam. Also, man liest sich!^.^