Heute nehme ich euch mit auf eine Reise in das bergige Hinterland Japans, genauer: nach Matsumoto. Dieser Ort ist zum einen für seine Universität bekannt, an der zurzeit Mareen, eine Freundin von mir, studiert, und zum anderen für seine wirklich sehr schöne Burg, die auch einen Teil meines Eintrages ausfüllen wird.^.^
Zunächst gibt es aber wieder eine kleine Orientierungshilfe für euch, wo denn Matsumoto überhaupt liegt. Dafür habe ich oben rechts eine Japan-Karte herausgekramt, wo Matsumoto mit einem großen roten Punkt nahezu in der Mitte der Präfektur Nagano (長野県) markiert ist. Damit ihr gleich noch mit einsehen könnt, an welchem Ort Chiba zu finden ist, habe ich euch meine japanische Heimatstadt mit einem grünen Punkt auf der Karte angegeben. Tokyo ist außerdem mit einer blauen Markierung versehen.
Kommen wir zu meinen Erlebnissen: Schon die Hinfahrt versprach einen großartigen Aufenthalt, denn es ging mit dem Schnellzug Super Azusa (スーパーあずさ) bei strahlendem Sonnenschein quer durch die japanischen Alpen und das war schon ungemein beeindruckend. Die Bilder zwei und drei habe ich aus dem Zug gemacht und ich hoffe, sie können euch die Atmosphäre der Landschaft an jenem Tag zumindest ansatzweise rüberbringen.
Bei meiner Ankunft in Matsumoto wurde ich von Mareen auch schon erwartet und dann ging's sogleich ans Kennenlernen der Ortschaft: Abchecken der lokalen Einkaufsmöglichkeiten und schließlich auf ins Wohnheim zum Ausruhen. Am folgenden Tag stand dann Sightseeing auf dem Plan und das haben wir ohne große Umschweife mit der berühmten Burg von Matsumoto, die auf Grund ihrer schwarzen Farbe und ihrer architektonischen Anlage im Volksmund auch Krähenburg (烏城, Karasujô) genannt wird, begonnen.
Die Burg selbst ist auch gleich ein stattliches Unikum, wie ihr den Fotos 4 und 7 sicherlich selbst entnehmen könnt. Außerdem ist sie von einem kleinen Parkareal umgeben und sie beherbergt ein Museum, in welchem man sich zur Geschichte von Matsumoto und seiner Burg, der Bauweise von japanischen Festungsbauten sowie zu allerlei Krimskrams, wie alte Waffen und dergleichen, informieren kann. Auf dem sechsten Bild könnt ihr eins der zusehenden Exponate in Augenschein nehmen, wobei ich euch zwei Seiten aus den "Erzählungen über Soldaten niederen Ranges" (雑兵物語, zouhyou monogatari) herausgesucht habe. Auf dem Foto 5 habe ich noch das Denkmal der beiden Herren festgehalten, die dafür verantwortlich sind, dass die Burg nach dem Sturz des Tokugawa-Shogunats (1867) erhalten blieb.
Nach dem Schlendern durch das Burgmuseum und seinen Garten, in dem es neben Lotus auch andere Wasserlilien (Bild 8) und einen Stein mit dem Maskottchen des 400-ten Burgfestes (Foto 9), das schwer an Pokémon erinnert, gibt, musste ich mich aber erstmal etwas stärken. Das wollte ich unbedingt mit einem Eis in einer etwas exotischeren Sorte bewerkstelligen, da mir Mareen von all den seltsamen Eissorten, die man in einem bestimmten Café in Matsumoto essen kann, vorgeschwärmt hat. An dem Tag war das Angebot aber einigermaßen gewöhnlich, außer das Tomateneis (Bild 11) auf dem Menü (Foto 10, ratet mal, welches es wohl sein könnte^.~) stand... Das war sogar richtig gut!^.^
Im Anschluss an unseren Besuch beim Eiscafé ging es dann streckenweise etwas regnerisch weiter durch Matsumoto zur berühmten Nawate-Straße (縄手通り, Nawate dôri), der historischen Einkausstraße der Stadt. Diese hat auch ein ganz besonderes Schutztier, nämlich den Frosch. Daher gibt es dort auch an jeder Ecke eben einen solchen zu entdecken, wovon euch die Bilder 12 und 15 künden. Wobei besonders die Figur auf dem zwölften Foto mit den drei Fröschen (ein gewöhnlich aussehender in brauner Farbe ganz unten und zwei Samurai-Frösche je einer nach links und einer nach rechts gewendet) sehr bekannt ist.
Natürlich hat die Wahl des Frosches als Schutztier der Nawate-Straße seinen Grund: Auf Japanisch heisst der Frosch kaeru (かえる). Allerdings bedeutet die gleiche Lautkombination noch mehr, zum einen nämlich auch schlicht "einkaufen können" sowie zum anderen "nach Hause zurückkehren", wobei besonders mit der letzten Deutungsweise auch ein sicheres Nachhausekommen verbunden wird.
Neben all den Froschfiguren kann man auf der Nawate-Straße aber vor allem viele japanische Leckereien, Accessoires zum Kimono, Souvenire, Geschirr und so weiter und so fort kaufen. Davon sollen euch die Bilder 13, 14 und 16 einen Eindruck vermitteln. Außerdem findet man circa auf der Mitte der Einkaufstraße den etwas abseits gelegenen, aber recht hübschen Yohashira-Schrein (四柱神社, Yohashira jinja). Im Folgenden einige Impressionen: der Torii mit Lampions für das am nächsten Tag stattfindende Matsumoto Bon Bon im Hintergrund (Foto 17), eine Stele mit umgebendem Garten (Bild 18), die Hauptverehrungshalle (Foto 19) und das Waschbecken (Bild 20).
Dann haben wir uns auch schon wieder langsam auf den Heimweg gemacht, allerdings nicht ohne den ein oder anderen Tempel oder Schrein bzw. andere interessante Fleckchen mitzunehmen. Da ich euch diese nicht vorenthalten will, habe ich euch noch einige besonders schöne Beispiele herausgesucht. Auf dem 21. Foto seht ihr beispielsweise die Hauptverehrungshalle des Daishô-Tempels (大松寺、Daishô-ji). Auf dem nächsten Bild habe ich den aufklarenden Himmel über Matsumoto aus dem zum Myôshô-Tempel (妙勝寺、Myôshô-ji) gehörenden Friedhof heraus festgehalten, wobei ihr im Hintergrund wieder auf die umliegenden Berge und am linken Bildrand auf das Dach des Daishô-Tempels blicken könnt.
Außerdem habe ich auch etwas traditionelle japanische Säkulärarchitektur fotografiert, so z.B. den Eingangsbereich eines Wohnhauses (Bild 23) und den Blick auf die Hashigo-Seitenstraße (はしご横丁, Hashigo yokochô, Foto 24), die viele kleine Kneipen und Restaurants beherbergt, in denen erst nachts so richtig der Bär steppt.^.^ Allerdings muss ich zugeben, dass es auf der ausgewählten Ansicht der Seitenstraße nicht ganz so säkulär zugeht, da ihr auch einen kleinen Schrein für Inari (ein Reis- und der Fuchsgott, den ich manchmal schon erwähnt habe) finden könnt.
Zudem konnte ich nicht unterlassen, im Zenshô-Tempel (善昌寺, Zenshô-ji) das etwas ungewöhnlichere Brunnengefäß (Bild 25), den Lotus (Foto 26) und die Kannon-Statue (der schon ab und an erwähnte Bodhisattwa des Mitgefühls, Bild 27) festzuhalten. Ein ganz besonders schönes Schmankerl war schließlich noch der Anblick des alten, riesigen, heiligen Keyaki-Baumes des Tsukiizumi-Schreins (槻井泉神社, Tsukiizumi jinja, Foto 28), der sich völlig unerahnt, hinter einigen Wohnhäusern zu verbergen wusste.
Das wäre auch schon das Ende meines ersten Matsumoto-Beitrags, bald folgt hoffentlich der zweite.^.^' Ansonsten habe ich euch natürlich wieder ein abschließendes Bild herausgesucht und zwar eine Nahaufnahme von einem der Samurai-Frösche auf der Nawate-Straße. Nicht erschrecken, seid ihr lieb, ist er es auch.^.~ Also, man liest sich!^.^
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