Am 12. Juni diesen Jahres stand eigentlich unsere lange herbeigesehnte Fahrt ins Elefantenland von Ichihara (市原) an, da aber am Tag zuvor eine große Geburtstagsparty gefeiert wurde und viele der Ausflugsteilnehmer inklusive Hauptorganisatorin unpässlich waren, musste der verbliebene Rest sich etwas Neues einfallen lassen. Daher stand schnell fest: Auf nach Yokohama!!! Für alle, die sich jetzt wundern "Warum Yokohama?" gibt's eine kurze Erklärung: Yokohama ist in der Tokyoter Bucht DER Inbegriff eines romantischen Fleckchens Erde schlechthin und toll ist diese Stadt sowieso, wie ihr auf den Bildern hoffentlich sehen werdet!^.~
Damit ihr erstmal eine Vorstellung davon bekommt, wo Yokohama liegt, habe ich euch in der ersten Abbildung meines Eintrages wieder eine Karte zur Verfügung gestellt. Darauf habe ich das ungefähre Stadtgebiet von Yokohama rot umrandet und die Lage der Stadt Chiba mit einem roten Punkt markiert. Wie ihr auf der Darstellung sehen könnt, liegt Yokohama südlich von Tokyo. Außerdem ist Yokohama der Verwaltungssitz der Präfektur Kanagawa (神奈川県) und gehört zu den wichtigsten Hafenstädten in der Tokyoter Bucht, was unter anderem auch damit zusammenhängend, dass Yokohama nach der Öffnung Japans für den Außenhandel in den Jahren 1853/54 zahlreiche Europäer, Amerikaner und Chinesen anzog, dort zu siedeln.
Aber nun zu meinen Erlebnissen: Am Anfang unserer kleinen Stadtbesichtigung, die von Masa, einem japanischen Bekannten von uns, geleitet wurde, sind wir in den Minatonomieruoka-Park (港の見える岡公園, Minato no mieru oka kôen) geschlendert und haben uns einen Überblick über den Hafen von Yokohama verschafft (das man dies dort kann, legt der Name der Grünfläche auch nahe). Außerdem hatten wir dort gleich eine gute Kulisse für einpaar Gruppenfotos und um euch mal einige der Leute, mit denen ich hier so meine Zeit verbringe, zumindest visuell vorzustellen, gibt's auf dem zweiten Bild einen Gruß aus und von Yokohama!^.^ Sehen könnt ihr von links nach rechts: Marianne (Brasilien), Mat (Neuseeland), Kathleen (Deutschland), Tiara (Indonesien), Taki (Tunesien), Aya (Indonesien), mich, Romi (Indonesien) und Masa (Japan).
Neben einem tollen Ausblick auf das Hafengelände hat der Yamate-Park zudem noch einen kleinen, aber zweifellos feinen Rosengarten zu bieten, in dem Gewächse mit so vielversprechenden Namen wie "Paradies" oder "Erste Liebe" gedeihen. Da ich mich mal wieder nicht entscheiden konnte, welche Rose mir nun am besten gefällt, bekommt ihr auch gleich wieder mehrere Fotos zu sehen (3-6). Welche jetzt allerdings welchen Namen hatte...? Naja, ihr könnt euch ja selber einen ausdenken, falls euch eines der gezeigten Exemplare besonders gut gefällt!^.~
Nach unserem Spaziergang durch den Yamate-Park ging's schnurstracks ins berühmte chinesische Viertel von Yokohama (横浜中華街, Yokohama Chûkagai, Bild 7), denn wir hatten alle bärigsten Hunger! Aber vor dem Essen mussten wir erst noch unbedingt all die kleinen Läden mit dem Panda-Merchandise beäugeln! Da gab es nämlich schon ganz niedliche Sachen, so wie den Panda-Pyjama auf dem achten Foto.
Nachdem wir uns dann unser chinesisches Essen haben schmecken lassen (Bilder 9 und 10), haben wir noch einen chinesischen Tempel, welcher der Göttin Mazu (媽祖, jap. Maso) geweiht ist und daher entweder als Mazumiao (媽祖廟, jap. Masomyô, Palast der Mazu) oder Tianhougong (天后宮, jp. Tenkôgû, Palast der Himmelskönigin) bezeichnet wird. Bei Mazu handelt es sich im Übrigen um eine Schutzgöttin der Fischer und Seeleute und sie zählt mit zu den bekanntesten chineischen Gottheiten. Besonders in den Küstengebieten Südchinas wird Mazu sehr verehrt, was auch daher rührt, dass sie vor ihrer Gottwerdung ein in der Provinz Fujian (福建省) lebendes Mädchen namens Lin Moniang (林默娘) gewesen sein soll.
Aber zurück zum Tempel selbst: Mit der Ansiedlung zahlreicher Ausländer in Yokohama ab dem Jahre 1854, blühte nicht zuletzt vor allem auch die chinesische Siedlung der Stadt. Das brachte mit sich, dass die ansässigen Chinesen auch Tempel zur Verehrung ihrer diversen Gottheiten errichteten. Darunter soll auch der Palast der Mazu gewesen sein. In den Jahren 2005/06 wurde der Tempel übrigens umfassend renoviert, so dass er jetzt wirklich eine grandiose Ausstrahlung hat. Davon könnt ihr euch nun auf den Bildern neun bis zwölf selbst überzeugen:
Nachdem wir durch das chinesische Viertel geschlendert sind, haben wir schließlich noch das Hafengelände und den in seiner Nähe liegenden Yamashita-Park (山下公園, Yamashita kôen) besichtigt. Neben allerlei Cafés und Bars, die zum Teil recht lustig und charmant aufgemacht waren (Fotos 13 und 14) und den modernen Prunkbauten (Bild 15), haben wird dort auch ein Schiff namens Hikawamaru (氷川丸, Foto 16) gesehen. Dieses Schiff wurde 1930 fertiggestellt und diente der Japanischen Post als Fracht- und Passagierschiff. Seit 1960 liegt es zur Besichtigung im Hafen von Yokohama vor Anker.
Nach unserem Hafenrundgang hieß es dann leider auch schon wieder, Abschied von Yokohama zu nehmen. Aber bevor wir wirklich zurück nach Chiba aufgebrochen sind, haben wir noch etwas das nächtlich Ambiente von Yokohama auf uns wirken lassen. Besonders das war sehr faszinierend mit all den Lichtern, dem Wasser, den beleuchteten kleinen Boden, dem Riesenrad und all meinen Mitreisenden. Naja, die Bilder 17 bis 20 können das zwar nur ungenügend wiedergeben, aber ich hoffe ihr habt trotzdem etwas Freude an ihnen!^.^'
Somit wären wir am Ende meines diesmaligen Blogeintrages angekommen. Hattet ihr Spaß dabei? Nun, freuen würde mich das jedenfalls!^.~ Zum Schluss habe ich natürlich noch ein letztes Foto für euch, dass Taki von mir im Yamate-Park gemacht hat. Also, man liest sich!^.^ Das nächste mal werde ich euch dann das Sternenfest etwas näher bringen!
Mittwoch, 30. Juni 2010
Dienstag, 29. Juni 2010
稲毛浅間神社 (Der Inage-Sengen-Schrein)
Nach ziemlich langer Blog-Abstinenz stelle ich nun heute endlich mal einen neuen Eintrag ein... Tja, ich habe nun tatsächlich schon vier Monate Japan-Aufenhalt hinter mir (ich schreibe diese Zeilen am 03.08.) und habe heute morgen bereits eine gute Freundin von mir verabschiedet. Davor haben wir mit all ihren (und meinen) Bekannten hier in Inage die ganze Nacht Karaoke gesungen. Das war sowohl lustig, als auch ziemlich traurig, da es für mich die Abschiedsfeier von fast allen war, denn wenn die meisten anderen abreisen, werde ich nicht in Inage sein, und ganz besonders schwer fiel auch der Abschied von eben dieser einen Freundin... Aber naja, es gibt ja das Internet und in Deutschland kann ich sie hoffentlich auch mal besuchen (oder sie mich). Also: Kopf hoch!^.^
Dieses Mal möchte ich euch also den Inage-Sengen-Schrein vorstellen, der unweit von meinem Wohnheim mitten im Inage-Park (稲毛公園, Inage kôen) liegt. Lange Zeit war mir seine Existenz ja gänzlich unbekannt, jedoch habe ich in den letzten Monaten gelernt, die Plakate für irgendwelche Sehenswürdigkeiten und Veranstaltungen im Bahnhof immer fleißig zu studieren, wodurch ich im Juni schließlich auf ihn aufmerksam wurde und dann auch gleich postwendend zu ihm geradelt bin.
Dabei konnte ich in Erfahrung bringen, dass der Schrein wohl im Jahre 1180 gegründet worden ist und zu einer Reihe von shintôistischen Sakralbauten gehört, die alle dazu dienen, den Fuji-san (富士山) als Gottheit zu verehren. Nach einem Brand im Jahre 1964 wurde der noch heute auffindbare Gebäudekomplex errichtet. Als Hauptgott des Schreins gilt die Göttin Konohananosakuyahime-no-mikoto (木花咲耶姫命), die besonders für eine gute Geburt und die erfolgreiche Kindererziehung zuständig ist. Daneben betet man hier aber noch zahlreiche andere (teilweise wesentlich bekanntere) Götter an, so z.B. Benten oder Inari (EIN Ernte- und DER Fuchsgott, habe ich euch schon im Post über den Chiba-Schrein vorgestellt) und natürlich den Fuji-san.
Damit käme ich auch schon zu meiner kleinen Führung: Betreten habe ich das Schreingelände durch einen Seiteneingang (Bild 1), der auf mich schon recht einladend wirkte. Dahinter traf ich auch gleich auf einige Nebenaltäre, wobei mir besonders der von Benten gefiel (Fotos 2 und 3). Zudem standen dort auch einige Steine mit verschiedensten Inschriften und einer davon hat die Funktion zum Beten für die Seelen der Verstorbenen anzuregen (Abbildung 4).
Danach hatte ich dann erstmal die Qual der Wahl, welchen Aufstieg ich zum Hauptaltar wähle. Die Treppe wirkte zwar durchaus nicht abschreckend (Foto 5), aber ich habe es doch vorgezogen, einfach den Hügel so hoch zu laufen, da ich auch noch den Haupteingang und die dortigen Bauten in Augenschein nehmen wollte.
Letztlich bin ich aber beim Hauptaltar (Bild 7) angelangt, wobei mein Blick dort zunächst vor allem von der nahezu menschengroßen Hello Kitty!-Figur (Foto 6) gefesselt wurde, da ich zwar wusste, dass die weiße Plüschkatze von Japanern, besonders jungen Japanerinnen, sehr geliebt wird, aber mir war nicht klar, dass sie ihren Weg selbst in Schreine gefunden hat. Wenn man aber bedenkt, wofür die Hauptgöttin des Inage-Sengen zuständig ist, macht das sicherlich Sinn.
Allerdings konnte man auch allerlei augenschleinlich eher zum Ort Passendes finden, so z.B. die üblichen Votivtafeln (Bild 9) und eine Bühne für Kagura-Aufführungen (神楽, Foto 8). Beim Kagura handelt es sich um einen shintôistischen Ritualtanz, der üblicherweise von den Miko (巫女), also den Schreinjungfrauen, ausgeführt wird. Da ich auch gleich eine Informationstafel gefunden hatte, auf der stand, wann denn Aufführungen des selben stattfinden, war ich natürlich am 15. Juli auch prompt zu einer solchen.^.^'
Nach meinem Besuch beim Inage-Sengen-Schrein bin ich dann noch etwas durch den Inage-Park gestrolcht, der aber im Wesentlichen nichts anderes als eine Grünfläche mit zahlreichen Schwarzkiefern darauf ist, und der vor allem dazu genutzt wird, mal eben seinen Hund Gassi zu führen. Allerdings habe ich auch eine Ecke gefunden in der wieder die für Japan ungemein typischen und wirklich allgegenwärtigen Hortensien zu erspähen waren (Bilder 10 und 11) und einen weiteren, etwas abgelegeneren Nebenaltar (Foto 12) des Inage-Sengen konnte ich auch entdecken. Der hatte dann auch gleich die prächtigsten Hortensien des ganzen Parks...
Daher werden diese auch mein diesmaliges Abschiedsfoto zieren (sorry, das ich schon wieder diese Blumen ausgewählt habe, aber ich mag die wirklich). Man liest sich also! Ihr dürft euch außerdem auch schon auf einen kleinen Bericht über meinen ersten Ausflug nach Yokohama freuen. Bis bald!^.^
Dieses Mal möchte ich euch also den Inage-Sengen-Schrein vorstellen, der unweit von meinem Wohnheim mitten im Inage-Park (稲毛公園, Inage kôen) liegt. Lange Zeit war mir seine Existenz ja gänzlich unbekannt, jedoch habe ich in den letzten Monaten gelernt, die Plakate für irgendwelche Sehenswürdigkeiten und Veranstaltungen im Bahnhof immer fleißig zu studieren, wodurch ich im Juni schließlich auf ihn aufmerksam wurde und dann auch gleich postwendend zu ihm geradelt bin.
Dabei konnte ich in Erfahrung bringen, dass der Schrein wohl im Jahre 1180 gegründet worden ist und zu einer Reihe von shintôistischen Sakralbauten gehört, die alle dazu dienen, den Fuji-san (富士山) als Gottheit zu verehren. Nach einem Brand im Jahre 1964 wurde der noch heute auffindbare Gebäudekomplex errichtet. Als Hauptgott des Schreins gilt die Göttin Konohananosakuyahime-no-mikoto (木花咲耶姫命), die besonders für eine gute Geburt und die erfolgreiche Kindererziehung zuständig ist. Daneben betet man hier aber noch zahlreiche andere (teilweise wesentlich bekanntere) Götter an, so z.B. Benten oder Inari (EIN Ernte- und DER Fuchsgott, habe ich euch schon im Post über den Chiba-Schrein vorgestellt) und natürlich den Fuji-san.
Damit käme ich auch schon zu meiner kleinen Führung: Betreten habe ich das Schreingelände durch einen Seiteneingang (Bild 1), der auf mich schon recht einladend wirkte. Dahinter traf ich auch gleich auf einige Nebenaltäre, wobei mir besonders der von Benten gefiel (Fotos 2 und 3). Zudem standen dort auch einige Steine mit verschiedensten Inschriften und einer davon hat die Funktion zum Beten für die Seelen der Verstorbenen anzuregen (Abbildung 4).
Danach hatte ich dann erstmal die Qual der Wahl, welchen Aufstieg ich zum Hauptaltar wähle. Die Treppe wirkte zwar durchaus nicht abschreckend (Foto 5), aber ich habe es doch vorgezogen, einfach den Hügel so hoch zu laufen, da ich auch noch den Haupteingang und die dortigen Bauten in Augenschein nehmen wollte.
Letztlich bin ich aber beim Hauptaltar (Bild 7) angelangt, wobei mein Blick dort zunächst vor allem von der nahezu menschengroßen Hello Kitty!-Figur (Foto 6) gefesselt wurde, da ich zwar wusste, dass die weiße Plüschkatze von Japanern, besonders jungen Japanerinnen, sehr geliebt wird, aber mir war nicht klar, dass sie ihren Weg selbst in Schreine gefunden hat. Wenn man aber bedenkt, wofür die Hauptgöttin des Inage-Sengen zuständig ist, macht das sicherlich Sinn.
Allerdings konnte man auch allerlei augenschleinlich eher zum Ort Passendes finden, so z.B. die üblichen Votivtafeln (Bild 9) und eine Bühne für Kagura-Aufführungen (神楽, Foto 8). Beim Kagura handelt es sich um einen shintôistischen Ritualtanz, der üblicherweise von den Miko (巫女), also den Schreinjungfrauen, ausgeführt wird. Da ich auch gleich eine Informationstafel gefunden hatte, auf der stand, wann denn Aufführungen des selben stattfinden, war ich natürlich am 15. Juli auch prompt zu einer solchen.^.^'
Nach meinem Besuch beim Inage-Sengen-Schrein bin ich dann noch etwas durch den Inage-Park gestrolcht, der aber im Wesentlichen nichts anderes als eine Grünfläche mit zahlreichen Schwarzkiefern darauf ist, und der vor allem dazu genutzt wird, mal eben seinen Hund Gassi zu führen. Allerdings habe ich auch eine Ecke gefunden in der wieder die für Japan ungemein typischen und wirklich allgegenwärtigen Hortensien zu erspähen waren (Bilder 10 und 11) und einen weiteren, etwas abgelegeneren Nebenaltar (Foto 12) des Inage-Sengen konnte ich auch entdecken. Der hatte dann auch gleich die prächtigsten Hortensien des ganzen Parks...
Daher werden diese auch mein diesmaliges Abschiedsfoto zieren (sorry, das ich schon wieder diese Blumen ausgewählt habe, aber ich mag die wirklich). Man liest sich also! Ihr dürft euch außerdem auch schon auf einen kleinen Bericht über meinen ersten Ausflug nach Yokohama freuen. Bis bald!^.^
Montag, 28. Juni 2010
上野駅と浅草 (Der Bahnhof Ueno und das Viertel Asakusa)
Wie bereits angekündigt, nutze ich diesen Blogeintrag, um euch das Viertel Asakusa näher vorzustellen. Da ich zum gründlicheren Umherschnuppern in dieser Gegend nicht, wie man das üblicherweise machen würde, mit der U-Bahn sondern mit der Keihintohoku-Linie der JR (Japan Railway, die Japanische Bahn) angereist bin, kann ich euch zudem noch den Verkehrsknotenpunkt um den Bahnhof Ueno zeigen.
Um euch erstmal wieder etwas Orientierungshilfe bieten zu können, habe ich euch dieses Mal eine Karte der 23 Stadtbezirke von Kerntokyo ohne die Schlafstädte im Westen herausgekramt. Nahezu in der Mitte, dunkelrot eingefärbt liegt der Bezirk Taitô (台東区, Taitô-ku). Zu diesem gehört das Viertel Asakusa. Unbeschriftet, da für den Inhalt der Karte eigentlich nicht wichtig, sind im Übrigen die minzgrün gehaltenen Präfekturen Chiba (Osten) und Saitama (Norden).
Wichtig für die geschichtliche Bedeutung von Asakusa ist vor allem, dass dieses Viertel während der Edo-Zeit und auch noch bis zum Zweiten Weltkrieg ein sehr beliebtes Unterhaltungsviertel war. Beispielsweise lag hier auch Yoshiwara (吉原), DAS Vergnügunsviertel von Edo (also Tokyo vor 1868). Zudem ist Asakusa das älteste Viertel der Hauptstadt, in welchem Geishas (芸者) leben. Selbst heute beherbergt Asakusa noch 45 von ihnen (mir sind aber leider keine begegnet*TT*).
Ansonsten finden sich hier auch außerhalb der Nakamise-dôri des Sensô-ji zahlreiche Läden, die allerlei traditionell japanische (aber auch chinesische) Güter sowie buddhistische Devotionalien anbieten. Weiterhin gibt es hier jede Menge kleine Cafés und Restaurants sowie weitere kleinere Tempel und Schreine. Als Beispiel für die letztgenannten, habe ich ein Bild vom Asakusa-Schrein (浅草神社, Asakusa jinja, Foto 2), der sich direkt rechts neben der Hauptverehrungshalle des Sensô-Tempels befindet, und ein anderes vom Shitaya-Schrein (下谷神社, Shitaya jinja, Abbildung 3), der schon im Viertel Ueno nahe dem gleichnamigen Bahnhof liegt, ausgewählt. Beim Shitaya-Schrein fand ich besonders seine eingekeilte Lage zwischen all den neueren Nachbarhäusern sehr spannend, daher musste das Foto einfach sein...
Was die Läden angeht, habe ich mich auf ein Bild eines Töpferwarengeschäftes beschränkt, denn das war von seiner Bausubstanz her recht japanisch gehalten, was natürlich zu den feilgebotenen Waren passte (Foto 4). Sehenswert fand ich aber auch die Häuser, die eindeutig nach europäischem Vorbild vor circa 100 Jahren gebaut worden sind. Da habe ich beispielsweise eine (ob ihr das glaubt oder nicht) Zahnarztpraxis ausfindig machen können (Bild 5).
Auch die Versuche der Ladeninhaber vor ihren diversen Geschäften, Cafés und Restaurants eine gemütliche, angenehme und vor allem grüne Atmosphäre zu schaffen, fand ich sehr interessant. Schließlich ist Tokyo, trotz vieler Bemühungen seitens der Verwaltung als auch der Bewohner der Stadt selbst alles andere als übermäßig mit Grünflächen gesegnet. Außerdem sind die Grundstücke in japanischen Großstädten sehr klein (da teuer) und meist sehr stark bebaut, so dass nur wenig Platz für einige Pflanzen in Blumentöpfen oder ähnliches bleibt. Auch hier zeige ich euch zwei Beispiele (Foto 6 und 7), die ich vor einem Bäcker mit kleinem Café aufgenommen habe. Die Pflanzen kommen euch vielleicht bekannt vor...
Damit käme ich noch zum Bahnhof Ueno, der für das Verkehrsnetz in Tokyo sehr bedeutend ist und um den herum auch ein großer Verkehrsknotenpunkt liegt. Zunächst ist er sozusagen der Zugang zu dem sehr berühmten Ueno Park (上野公園, Ueno kôen), in den es mich in absehbarer Zeit sicherlich auch mal verschlagen wird, da in diesem auch sehr wichtige Museen, wie das Nationalmuseum Tokyo (東京国立博物館, Tôkyô kokuritsu hakubutsukan) und das Nationalmuseum für westliche Kunst (国立西洋美術館, Kokuritsu seiyô bijitsukan) zu finden sind.
Weiterhin war er lange Zeit der wichtigste Bahnhof für Reisen von Tokyo aus nach Nordhonshû, das hat sich aber in den letzten Jahren etwas geändert. Außerdem war er nach dem Zweiten Weltkrieg besonders für die Schwarzmarktaktivitäten in seiner Umgebung ziemlich berüchtigt. Das ist heute auch anders. Gegenwärtig leben hier jedoch viele japanische Obdachlose, die seit den 1990-er Jahren auch in Japan ein nicht wegzudiskutierendes Problem sind, da es besonders ältere Männer betrifft, die auf Grund von Rationalisierungsbestrebungen von ihren Firmen entlassen worden sind und wegen ihres Alters kaum Chancen auf eine Neuanstellung haben.
Nun ja, einen Eindruck von dem ganzen Treiben um den Bahnhof Ueno könnt ihr sicherlich durch die Bilder 8 bis 12 gewinnen. Auf dem 12. Foto seht ihr übrigens nur den Haupteingang desselben. Tatsächlich ist er noch viel größer, aber in seiner Gänze leider unfotografierbar, da schlicht ZU groß und die Umgebung reduziert die Möglichkeiten, von wo man ihn fotografieren kann, wie ihr den ausgewählten Bildbeispielen gewiss selbst entnehmen könnt, ungemein. Zum Schluss gibts noch einen blumigen Gruss aus Asakusa. Hortensien sind in Japan ja sehr beliebt und gut verbreitet, man liest sich!
Um euch erstmal wieder etwas Orientierungshilfe bieten zu können, habe ich euch dieses Mal eine Karte der 23 Stadtbezirke von Kerntokyo ohne die Schlafstädte im Westen herausgekramt. Nahezu in der Mitte, dunkelrot eingefärbt liegt der Bezirk Taitô (台東区, Taitô-ku). Zu diesem gehört das Viertel Asakusa. Unbeschriftet, da für den Inhalt der Karte eigentlich nicht wichtig, sind im Übrigen die minzgrün gehaltenen Präfekturen Chiba (Osten) und Saitama (Norden).
Wichtig für die geschichtliche Bedeutung von Asakusa ist vor allem, dass dieses Viertel während der Edo-Zeit und auch noch bis zum Zweiten Weltkrieg ein sehr beliebtes Unterhaltungsviertel war. Beispielsweise lag hier auch Yoshiwara (吉原), DAS Vergnügunsviertel von Edo (also Tokyo vor 1868). Zudem ist Asakusa das älteste Viertel der Hauptstadt, in welchem Geishas (芸者) leben. Selbst heute beherbergt Asakusa noch 45 von ihnen (mir sind aber leider keine begegnet*TT*).
Ansonsten finden sich hier auch außerhalb der Nakamise-dôri des Sensô-ji zahlreiche Läden, die allerlei traditionell japanische (aber auch chinesische) Güter sowie buddhistische Devotionalien anbieten. Weiterhin gibt es hier jede Menge kleine Cafés und Restaurants sowie weitere kleinere Tempel und Schreine. Als Beispiel für die letztgenannten, habe ich ein Bild vom Asakusa-Schrein (浅草神社, Asakusa jinja, Foto 2), der sich direkt rechts neben der Hauptverehrungshalle des Sensô-Tempels befindet, und ein anderes vom Shitaya-Schrein (下谷神社, Shitaya jinja, Abbildung 3), der schon im Viertel Ueno nahe dem gleichnamigen Bahnhof liegt, ausgewählt. Beim Shitaya-Schrein fand ich besonders seine eingekeilte Lage zwischen all den neueren Nachbarhäusern sehr spannend, daher musste das Foto einfach sein...
Was die Läden angeht, habe ich mich auf ein Bild eines Töpferwarengeschäftes beschränkt, denn das war von seiner Bausubstanz her recht japanisch gehalten, was natürlich zu den feilgebotenen Waren passte (Foto 4). Sehenswert fand ich aber auch die Häuser, die eindeutig nach europäischem Vorbild vor circa 100 Jahren gebaut worden sind. Da habe ich beispielsweise eine (ob ihr das glaubt oder nicht) Zahnarztpraxis ausfindig machen können (Bild 5).
Auch die Versuche der Ladeninhaber vor ihren diversen Geschäften, Cafés und Restaurants eine gemütliche, angenehme und vor allem grüne Atmosphäre zu schaffen, fand ich sehr interessant. Schließlich ist Tokyo, trotz vieler Bemühungen seitens der Verwaltung als auch der Bewohner der Stadt selbst alles andere als übermäßig mit Grünflächen gesegnet. Außerdem sind die Grundstücke in japanischen Großstädten sehr klein (da teuer) und meist sehr stark bebaut, so dass nur wenig Platz für einige Pflanzen in Blumentöpfen oder ähnliches bleibt. Auch hier zeige ich euch zwei Beispiele (Foto 6 und 7), die ich vor einem Bäcker mit kleinem Café aufgenommen habe. Die Pflanzen kommen euch vielleicht bekannt vor...
Damit käme ich noch zum Bahnhof Ueno, der für das Verkehrsnetz in Tokyo sehr bedeutend ist und um den herum auch ein großer Verkehrsknotenpunkt liegt. Zunächst ist er sozusagen der Zugang zu dem sehr berühmten Ueno Park (上野公園, Ueno kôen), in den es mich in absehbarer Zeit sicherlich auch mal verschlagen wird, da in diesem auch sehr wichtige Museen, wie das Nationalmuseum Tokyo (東京国立博物館, Tôkyô kokuritsu hakubutsukan) und das Nationalmuseum für westliche Kunst (国立西洋美術館, Kokuritsu seiyô bijitsukan) zu finden sind.
Weiterhin war er lange Zeit der wichtigste Bahnhof für Reisen von Tokyo aus nach Nordhonshû, das hat sich aber in den letzten Jahren etwas geändert. Außerdem war er nach dem Zweiten Weltkrieg besonders für die Schwarzmarktaktivitäten in seiner Umgebung ziemlich berüchtigt. Das ist heute auch anders. Gegenwärtig leben hier jedoch viele japanische Obdachlose, die seit den 1990-er Jahren auch in Japan ein nicht wegzudiskutierendes Problem sind, da es besonders ältere Männer betrifft, die auf Grund von Rationalisierungsbestrebungen von ihren Firmen entlassen worden sind und wegen ihres Alters kaum Chancen auf eine Neuanstellung haben.
Nun ja, einen Eindruck von dem ganzen Treiben um den Bahnhof Ueno könnt ihr sicherlich durch die Bilder 8 bis 12 gewinnen. Auf dem 12. Foto seht ihr übrigens nur den Haupteingang desselben. Tatsächlich ist er noch viel größer, aber in seiner Gänze leider unfotografierbar, da schlicht ZU groß und die Umgebung reduziert die Möglichkeiten, von wo man ihn fotografieren kann, wie ihr den ausgewählten Bildbeispielen gewiss selbst entnehmen könnt, ungemein. Zum Schluss gibts noch einen blumigen Gruss aus Asakusa. Hortensien sind in Japan ja sehr beliebt und gut verbreitet, man liest sich!
Sonntag, 27. Juni 2010
浅草寺 (Der Sensô-ji)
Nachdem ich am Sonntag vor zwei Wochen (13.07.) mein erstes Erdbeben hinter mich gebracht habe, konnte ich den ansonsten sehr schönen Tag noch sinnvoll für einen kleinen Ausflug nach Tokyo in das Viertel Asakusa (浅草), welches unweit vom Bahnhof Ueno (上野駅) liegt, nutzen. Dabei stand für mich vor allem der Besuch des Tempels Sensô im Vordergrund. Dieser gilt nämlich als ältester buddhistischer Sakralbau der japanischen Hauptstadt und erfreut sich besonders auf Grund seines markanten Eingangstors, welches Kaminarimon (雷門, Donner-Tor) heisst, großer Popularität (die dahinter gelegene Einkaufsstraße dürfte aber auch eine sehr triftige Ursache hierfür sein).
Aber erstmal gibts noch schnell einige Hintergrundinformationen zum Sensô-ji selbst: Der Überlieferung gemäß soll er 628 gegründet worden sein. Dabei fanden zwei Brüder, die im Sumida-Fluss (隅田川) fischten, in ihrem Netz ein Standbild von Kannon, also dem Bodhisattva der Barmherzigkeit. Als sie die Statue heimbrachten, erkannte ihr Ortsvorsteher den spirituellen Wert der Figur und stellte zunächst sein Heim zur Verehrung derselben zur Verfügung. 645 entstand an diesem Ort dann der erste Tempelbau.
Ursprünglich gehörte der Sensô-ji lange Zeit zur Schule des Tendai-Buddhismus (天台宗, tendai-shû), aber nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Tempel unabhängig. Seitdem führt ihn eine lokale buddhistische Gruppierung, die eng mit der Anbetung der im Sensô-Tempel eingeschreinten Kannon-Figur verbunden ist.
Außerdem ernannte Tokugawa Ieyasu den Tempel zu Beginn der Edo-Zeit zum Sitz der Schutzgottheit seines Klans, was natürlich zur Bekanntheit und zum Reichtum des Sensô-ji beitrug. Zudem gehen einige wichtige Bauwerke des Tempels auf Stiftungen der Tokugawa-Shogune zurück.
Damit komme ich auch schon zum von mir Gesehenen!^.^' Um euch einen kleinen Eindruck vom Umfang des Tempelgeländes vermitteln zu können, habe ich euch wieder eine kleine Karte mit roter Markierung zur Verfügung gestellt (Abbildung 1)...
Mein kleiner Rundgang beginnt in diesem Post wieder an der südlichsten Spitze des Tempelbezirkes, also beim bereits erwähnten Kaminarimon. Dieses ist wieder ein achtpfostiger Torbau mit jeweils zwei Nischen für Standbilder auf der Vorder- und der Rückseite. Die Front wird vom Gott des Windes auf der linken und vom Gott des Donners auf der rechten Seite geschmückt, wobei besonders der letztgenannte für die Namensgebung des Tors verantwortlich zeichnet (ursprünglich hieß es aber tatsächlich Tor von Wind und Donner, siehe Bild 2). Errichtet wurde es in seiner heutigen Form 1960. Besonders beliebt sollen ja Fotos mit dem großen Lampion, auf dem gut sichtbar der Schriftzug mit dem Tornamen prangt, sein. Da das auch wirklich recht imposant ausschaut, wollte ich da natürlich keine Ausnahme machen (Bild 3)!^.~
Aber kommen wir zu der Welt, die sich nach dem Kaminarimon auf tut! Da erblickt man nämlich die Nakamise-dôri (仲見世通り) genannte Einkaufsstraße, für die der Sensô-ji ebenfalls bekannt ist, da es hier allerlei traditionelle Waren, wie Papierfächer, Holzdruckabzüge, Papierschirme, Kimono usw. usf. zu kaufen gibt. Das war logischerweise trotz unzähliger Menschen ganz nach meinem Geschmack! Außerdem gabs auch überall japanische Leckereien für sowohl den eher Herzhaftes als auch den mehr Süßes bevorzugenden Gaumen... Auf den Fotos 4 und 5 könnt ihr jedenfalls einen kleinen Eindruck von den Menschenmassen und der Länge der Straße gewinnen. Außerdem seht ihr auf dem vierten Bild noch ganz hinten die auf Grund von Bauarbeiten sorgfältig verpackte Hauptverehrungshalle des Sensô-Tempels.
Am Ende der Einkaufsstraße gelangt man schließlich zum Hôzômon (宝蔵門, Foto 6), was soviel wie "Schatztor" bedeutet. Dieses markiert den Eingang zum inneren Tempelbereich, in dem dann keine Läden für weltliche Belange mehr anzutreffen sind. Außerdem ist es ein zweistöckiger Bau mit Fußwalmdach, der in seinem gegenwärtigen Zustand aus dem Jahre 1964 stammt und es verfügt über die euch bereits bekannten Zwei Wächtergottheiten, weshalb es vor seinem Wiederaufbau vor 46 Jahren auch als Niômon bezeichnet worden ist.
Links neben dem Hôzômon befindet sich die eindrucksvolle fünfstöckige Pagode des Sensô-ji. Sie misst eine Höhe von circa 48 Metern und wurde 1973 wiedererrichtet (nachdem sie wie viele andere Bauten des Tempels den Bombardements Tokyos während des Zweiten Weltkriegs zum Opfer viel). Erwähnenswert finde ich noch, dass im obersten Stockwerk der Pagode aus Sri Lanka stammende Überreste von Sirddharta Gautama aufbewahrt werden sollen... Wie dem auch immer sein mag, auf dem 7. Foto könnt ihr das Bauwerk selbst in Augenschein nehmen.
Rechts vom Hôzômon befindet sich hingegen eine kleine Grünanlage mit Statuen verschiedener Bodhisattvas. Dort stehen beispielsweise mehrere Darstellungen von Jizô-bôsatsu (z.B. Bild 8). Besonders wichtig ist jedoch eine Gruppe von zwei Figuren, die unter dem Namen "der (von Tränen) nasse Buddha (Amida)" (濡れ仏, nure botoke, Foto 9) geläufig ist. Sie besteht aus Kannon (links) und Seishi-bôsatsu (勢至菩薩, Mahāsthāmaprāpta, die Kraft der Weisheit symbolisierender Bodhisattva) rechts. Beide Bodhisattvas gehen aus den mitleidvollen Tränen des Buddha Amida (阿弥陀仏, Amida-butsu) hervor und bilden mit diesem üblicherweise eine ikonografische Dreiheit, aber beim Sensô-Tempel findet man den Buddha nur in der Namensgebung der Gruppe wieder...
Nähert man sich dann der Hauptverehrungshalle, erreicht man alsbald das obligatorische Wasserbecken zum Händewaschen. Dieses hat wieder einige Besonderheiten zu bieten. Zum einen ist die Beckenüberdachung mit einem Deckenbild ausgestattet, auf welchem sich ein Drache hin und her schlängelt (Bild 10), und zum anderen läuft das Wasser aus den Mäulern einiger Drachen, die die Reittiere eines Drachengottes darstellen (Foto 11).
Tritt man dann in die Hauptverehrungshalle und verlässt man sie zur linken Seite hin, gelangt man noch zu einer weiteren Grünanlage in der sich kleinere Nebenverehrungshallen für verschiedene andere Bodhisattvas finden. Eine kleine Auswahl von Dingen, die man dort finden kann, seht ihr auf den Bildern 12 bis 16. Übrigens hatte die Laterne auf dem 16. Foto eine ganz besondere Bedeutung, da man ihr vor allem in der Edo-Zeit zuschrieb, Kinder von den Pocken heilen zu können bzw. vor einer Pockenerkrankung zu schützen.
Außerdem bin ich noch auf eine recht knuffige Darstellung der schon mehrmals erwähnten Sieben Glücksgötter gestoßen. Da ihr auf dieser endlich mal alle sehen könnt und nicht nur einpaar wenige von ihnen, muss ich euch die auch unbedingt noch zeigen (Foto 17).
Damit ihr wisst, wer welcher der Sieben Glücksgötter ist, benenne ich sie euch noch eben schnell in der Reihenfolge von links nach rechts: Der Erste ist Bishamon-ten (毘沙門天, Attribute: Dreizack und Rüstung, eigentlich im Buddhismus einer der Vier Himmelskönige), dann folgen Fukurokuju (Attribut: langer Kopf, den habe ich euch schon in meinem Eintrag über den Chiba-Schrein vorgestellt), Ebisu (恵比寿, Attribut: Fisch), Hotei (布袋, Attribute: Fächer und seine körperliche Fülle), Benten (Attribut: die Biwa genannte Laute, diese Göttin habe ich euch ebenfalls bereits im Post über den Chiba-Schrein vorgestellt), Jurôjin (寿老人, Attribut: Wanderstock) und schließlich Daikoku (大黒, Attribute: Hammer und Reissack).
Das soll es für heute gewesen sein! Ich hoffe, ihr hattet etwas Spaß bei dem kleinen Rundgang durch den Sensô-ji. Das nächste Mal folgen noch einpaar Impressionen vom Viertel Asakusa und der Umgebung des Bahnhofes Ueno. Also, bis dahin!^.^
Aber erstmal gibts noch schnell einige Hintergrundinformationen zum Sensô-ji selbst: Der Überlieferung gemäß soll er 628 gegründet worden sein. Dabei fanden zwei Brüder, die im Sumida-Fluss (隅田川) fischten, in ihrem Netz ein Standbild von Kannon, also dem Bodhisattva der Barmherzigkeit. Als sie die Statue heimbrachten, erkannte ihr Ortsvorsteher den spirituellen Wert der Figur und stellte zunächst sein Heim zur Verehrung derselben zur Verfügung. 645 entstand an diesem Ort dann der erste Tempelbau.
Ursprünglich gehörte der Sensô-ji lange Zeit zur Schule des Tendai-Buddhismus (天台宗, tendai-shû), aber nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Tempel unabhängig. Seitdem führt ihn eine lokale buddhistische Gruppierung, die eng mit der Anbetung der im Sensô-Tempel eingeschreinten Kannon-Figur verbunden ist.
Außerdem ernannte Tokugawa Ieyasu den Tempel zu Beginn der Edo-Zeit zum Sitz der Schutzgottheit seines Klans, was natürlich zur Bekanntheit und zum Reichtum des Sensô-ji beitrug. Zudem gehen einige wichtige Bauwerke des Tempels auf Stiftungen der Tokugawa-Shogune zurück.
Damit komme ich auch schon zum von mir Gesehenen!^.^' Um euch einen kleinen Eindruck vom Umfang des Tempelgeländes vermitteln zu können, habe ich euch wieder eine kleine Karte mit roter Markierung zur Verfügung gestellt (Abbildung 1)...
Mein kleiner Rundgang beginnt in diesem Post wieder an der südlichsten Spitze des Tempelbezirkes, also beim bereits erwähnten Kaminarimon. Dieses ist wieder ein achtpfostiger Torbau mit jeweils zwei Nischen für Standbilder auf der Vorder- und der Rückseite. Die Front wird vom Gott des Windes auf der linken und vom Gott des Donners auf der rechten Seite geschmückt, wobei besonders der letztgenannte für die Namensgebung des Tors verantwortlich zeichnet (ursprünglich hieß es aber tatsächlich Tor von Wind und Donner, siehe Bild 2). Errichtet wurde es in seiner heutigen Form 1960. Besonders beliebt sollen ja Fotos mit dem großen Lampion, auf dem gut sichtbar der Schriftzug mit dem Tornamen prangt, sein. Da das auch wirklich recht imposant ausschaut, wollte ich da natürlich keine Ausnahme machen (Bild 3)!^.~
Aber kommen wir zu der Welt, die sich nach dem Kaminarimon auf tut! Da erblickt man nämlich die Nakamise-dôri (仲見世通り) genannte Einkaufsstraße, für die der Sensô-ji ebenfalls bekannt ist, da es hier allerlei traditionelle Waren, wie Papierfächer, Holzdruckabzüge, Papierschirme, Kimono usw. usf. zu kaufen gibt. Das war logischerweise trotz unzähliger Menschen ganz nach meinem Geschmack! Außerdem gabs auch überall japanische Leckereien für sowohl den eher Herzhaftes als auch den mehr Süßes bevorzugenden Gaumen... Auf den Fotos 4 und 5 könnt ihr jedenfalls einen kleinen Eindruck von den Menschenmassen und der Länge der Straße gewinnen. Außerdem seht ihr auf dem vierten Bild noch ganz hinten die auf Grund von Bauarbeiten sorgfältig verpackte Hauptverehrungshalle des Sensô-Tempels.
Am Ende der Einkaufsstraße gelangt man schließlich zum Hôzômon (宝蔵門, Foto 6), was soviel wie "Schatztor" bedeutet. Dieses markiert den Eingang zum inneren Tempelbereich, in dem dann keine Läden für weltliche Belange mehr anzutreffen sind. Außerdem ist es ein zweistöckiger Bau mit Fußwalmdach, der in seinem gegenwärtigen Zustand aus dem Jahre 1964 stammt und es verfügt über die euch bereits bekannten Zwei Wächtergottheiten, weshalb es vor seinem Wiederaufbau vor 46 Jahren auch als Niômon bezeichnet worden ist.
Links neben dem Hôzômon befindet sich die eindrucksvolle fünfstöckige Pagode des Sensô-ji. Sie misst eine Höhe von circa 48 Metern und wurde 1973 wiedererrichtet (nachdem sie wie viele andere Bauten des Tempels den Bombardements Tokyos während des Zweiten Weltkriegs zum Opfer viel). Erwähnenswert finde ich noch, dass im obersten Stockwerk der Pagode aus Sri Lanka stammende Überreste von Sirddharta Gautama aufbewahrt werden sollen... Wie dem auch immer sein mag, auf dem 7. Foto könnt ihr das Bauwerk selbst in Augenschein nehmen.
Rechts vom Hôzômon befindet sich hingegen eine kleine Grünanlage mit Statuen verschiedener Bodhisattvas. Dort stehen beispielsweise mehrere Darstellungen von Jizô-bôsatsu (z.B. Bild 8). Besonders wichtig ist jedoch eine Gruppe von zwei Figuren, die unter dem Namen "der (von Tränen) nasse Buddha (Amida)" (濡れ仏, nure botoke, Foto 9) geläufig ist. Sie besteht aus Kannon (links) und Seishi-bôsatsu (勢至菩薩, Mahāsthāmaprāpta, die Kraft der Weisheit symbolisierender Bodhisattva) rechts. Beide Bodhisattvas gehen aus den mitleidvollen Tränen des Buddha Amida (阿弥陀仏, Amida-butsu) hervor und bilden mit diesem üblicherweise eine ikonografische Dreiheit, aber beim Sensô-Tempel findet man den Buddha nur in der Namensgebung der Gruppe wieder...
Nähert man sich dann der Hauptverehrungshalle, erreicht man alsbald das obligatorische Wasserbecken zum Händewaschen. Dieses hat wieder einige Besonderheiten zu bieten. Zum einen ist die Beckenüberdachung mit einem Deckenbild ausgestattet, auf welchem sich ein Drache hin und her schlängelt (Bild 10), und zum anderen läuft das Wasser aus den Mäulern einiger Drachen, die die Reittiere eines Drachengottes darstellen (Foto 11).
Tritt man dann in die Hauptverehrungshalle und verlässt man sie zur linken Seite hin, gelangt man noch zu einer weiteren Grünanlage in der sich kleinere Nebenverehrungshallen für verschiedene andere Bodhisattvas finden. Eine kleine Auswahl von Dingen, die man dort finden kann, seht ihr auf den Bildern 12 bis 16. Übrigens hatte die Laterne auf dem 16. Foto eine ganz besondere Bedeutung, da man ihr vor allem in der Edo-Zeit zuschrieb, Kinder von den Pocken heilen zu können bzw. vor einer Pockenerkrankung zu schützen.
Außerdem bin ich noch auf eine recht knuffige Darstellung der schon mehrmals erwähnten Sieben Glücksgötter gestoßen. Da ihr auf dieser endlich mal alle sehen könnt und nicht nur einpaar wenige von ihnen, muss ich euch die auch unbedingt noch zeigen (Foto 17).
Damit ihr wisst, wer welcher der Sieben Glücksgötter ist, benenne ich sie euch noch eben schnell in der Reihenfolge von links nach rechts: Der Erste ist Bishamon-ten (毘沙門天, Attribute: Dreizack und Rüstung, eigentlich im Buddhismus einer der Vier Himmelskönige), dann folgen Fukurokuju (Attribut: langer Kopf, den habe ich euch schon in meinem Eintrag über den Chiba-Schrein vorgestellt), Ebisu (恵比寿, Attribut: Fisch), Hotei (布袋, Attribute: Fächer und seine körperliche Fülle), Benten (Attribut: die Biwa genannte Laute, diese Göttin habe ich euch ebenfalls bereits im Post über den Chiba-Schrein vorgestellt), Jurôjin (寿老人, Attribut: Wanderstock) und schließlich Daikoku (大黒, Attribute: Hammer und Reissack).
Das soll es für heute gewesen sein! Ich hoffe, ihr hattet etwas Spaß bei dem kleinen Rundgang durch den Sensô-ji. Das nächste Mal folgen noch einpaar Impressionen vom Viertel Asakusa und der Umgebung des Bahnhofes Ueno. Also, bis dahin!^.^
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